Epitaph der Schwestern
Walther |
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Inschrift auf dem Spruchband, das
vom Mittelfeld ins rechte Feld
hineinragt: die � taffel � ist
� gemacht � d. Ä.man � zalt
� 1502 / hat � lase(n) �
mache(n) � der � ersa(m) �
verlich walthe(r) � / got �
zelob � vn(d. Ä.er � saine(n)
� zwaie(n) � do(e)chter(n) /
an(n)a � waltherin � die �
zeit � priorin � vn(d) / maria
� waltherin � die �zeit �
kusterin �
Bei der spitzbogigen, dreiteiligen
Tafel endet jedes Feld nach oben hin
in einem goldfarbenen, auf
Halbs�ulchen ruhenden gemalten
Maßwerk. Auf der Mitteltafel ist
im oberen Teil die Verkl�rung
Christi dargestellt, links unten das
Wappen des Ulrich Walther und rechts
das Wappen seiner Ehefrau Barbara
Riedler. Die linke Tafel zeigt die
wunderbare Brotvermehrung bei der
Speisung der F�nftausend am
Galil�ischen Meer. Im unteren
Bilddrittel kniet nach rechts
gewandt Ulrich Walther mit seinen
acht Sühnen Georg, Hans, Wolfgang,
Jeremias, Ulrich, Marx, Georg und
Lukas. Der Familienvater tr�gt
eine lange schwarze Schaube mit
brauner Pelzverbr�mung und hÖlt
einen Rosenkranz in den zum Gebet
gefalteten Händen. Während die
Älteren Sühne ebenfalls mit
langen Schauben bekleidet sind,
stecken die j�ngeren in knapp
knielangen R�cken. Der Gro�teil
der Sühne ist barh�uptig und
l�sst sein schulterlanges Haar
offen auf die Schultern fallen. Auf
der rechten Bildtafel wird die
Heilung des Besessenen geschildert,
der von seinem Vater zu Christus
gebracht worden ist. Im unteren
Bilddrittel der Tafel sind die
weiblichen Mitglieder der Familie
Walther versammelt, die sich kniend
nach links wenden. Hinter bzw. neben
der Ehefrau des Ulrich Walther,
Barbara Riedler, sind die vierzehn
T�chter aufgereiht. Die Mutter,
die einen Rosenkranz in ihren
Händen hÖlt, ist mit einem
langen schwarzen Mantel und einer
Gesicht und Schultern einrahmenden
großen wei�en Haube bekleidet.
Die beiden T�chter Anna und Maria,
Nonnen im Augsburger
Katharinenkloster, befinden sich in
ihrer unmittelbaren N�he. Sie
tragen den Ordenshabit der
Dominikanerinnen. Während die
j�ngeren, noch unverheirateten
T�chter in farbenfroheren Kleidern
abgebildet sind, erscheinen ihre
Älteren, bereits verheirateten
Schwestern in dunklerer Kleidung und
mit Hauben auf den K�pfen. Auf dem
Epitaph findet sich keinerlei
Hinweis auf einen Sterbetag der
Dargestellten. Eventuell standen die
Todesdaten auf dem ursprünglichen,
heute nicht mehr erhaltenen Rahmen.
Das Andachtsbild zum
Totenged�chtnis ist im Auftrag von
Ulrich Walther entstanden, der
dafür laut der 1752 geschriebenen,
auf eine Ältere Quelle
zurückgehenden Chronik des
Augsburger Dominikanerinnenklosters
St. Katharina 53 Gulden und 30
Kreuzer bezahlt hatte. Die Tafel
wurde für den Kreuzgang des
Klosters gestiftet, in dem Walthers
T�chter Anna und Maria damals
Priorin bzw. K�sterin waren. Die
Wahl der Verkl�rung Christi als
Thema für das Epitaph deutet auf
die Hoffnung der Stifter auf
Wiederauferstehung am J�ngsten Tag
hin. Ein weiteres Tafelbild, auf dem
die beiden Nonnen aus der Familie
Walther dargestellt sind und das die
Gregorsmesse als Thema hat, befindet
sich in der Staatsgalerie Füssen
(Inv.-Nr. 4633). |
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Literatur: |
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Bayerische Staatsgemäldesammlungen
(Hg.): Staatsgalerie Augsburg.
St�dtische Kunstsammlungen, Bd. 1:
Altdeutsche Gemälde, bearb. von
Gisela Goldberg, Christian Altgraf
Salm und Gisela Scheffler, 3. Aufl.,
München 1988, S. 72-76.
Hans Holbein der Ältere und die
Kunst der Spätgotik, Augsburg 1965
(Ausstellungskatalog), S. 77ff.,
Kat.-Nr. 34. |
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Person: |
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Ulrich Walther bzw. Familie Walther,
Augsburger Kaufmanns-,
Patrizierfamilie
* 1418
† 1505
Sohn von Ulrich Walther und Barbara
Wieland; seit 1437 verheiratet mit
Barbara Riedler. |
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Maler: |
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Hans Holbein der Ältere
* um 1465 in Augsburg
† 1524 vielleicht in Basel
Hans Holbein d.Ä., der Vater von
Hans und Ambrosius Holbein,
gehörte zu den geschütztesten
Malern seiner Zeit und gilt neben
Hans Burgkmair d.Ä. als
führender Augsburger Künstler
der Spätgotik. Sein malerisches
Werk besteht aus Altargemälden,
selbstständigen Einzeltafeln mit
religiösen Themen und Porträts.
Innerhalb seines zeichnerischen
Œuvres kommt den mit Silberstift
gefertigten Bildnissen besondere
Bedeutung zu. Außerdem lieferte
Holbein Entwürfe für
Glasgemälde und
Goldschmiedearbeiten. |
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