Inschrift auf der Schrifttafel
über den Stifterinnen: Maria vnd
an / na die Waltherin
Das Bild stellt das Wunder der
leibhaftigen Erscheinung Christi als
Schmerzensmann mit den
Leidenswerkzeugen bei der Wandlung
in der von Papst Gregor dem Großen
zelebrierten Eucharistiefeier in S.
Croce in Rom dar. Am linken Bildrand
knien die Stifterinnen der Tafel,
die Schwestern Maria und Anna
Walther, jeweils mit dem Wappen der
Familie Walther. Das Wappen ist auch
auf zwei Kirchenfenstern wiederholt.
An einem dritten Fenster befindet
sich das Wappen der Familie Riedler,
aus der die Mutter der beiden
Stifterinnen stammte. Die Nonnen
tragen die Ordenstracht der
Dominikanerinnen. Habit und
Skapulier bestehen aus wei�er
Wolle, dazu kommen das weiÖleinene
Kehltuch und Stirnband, der schwarze
Schleier und der Mantel.
Wahrscheinlich befand sich früher
eine Inschrift in der heute nach der
Freilegung wei� erscheinenden
linken unteren Bildecke.
Das Thema der Gregorsmesse als
Gegenstand religiöser
Andachtsbilder ist weitgehend auf
das 15. und 16. Jahrhundert
beschr�nkt. Die von den Schwestern
Walther gestiftete Tafel stammt
ursprünglich aus dem
Dominikanerinnenkloster St.
Katharina in Augsburg, dem sie als
Nonnen angehörten. Ein weiteres
von der Familie Walther für das
Kloster um 1500 gestiftetes
Tafelbild, auf dem die beiden Nonnen
ebenfalls verewigt sind, wurde von
Hans Holbein d.Ä. geschaffen
(Staatsgalerie Augsburg, Inv.-Nr.
4680-4682).
Literatur:
Bayern - Kunst und Kultur, München
1972 (Ausstellungskatalog), S. 335,
Kat.-Nr. 232.
Goldberg, Gisela: Staatsgalerie
Füssen, München/Z�rich 1987,
S. 59, Kat.-Nr. 13.
Person:
Schwestern Walther, Nonnen im
Klosters St. Katharina in Augsburg
* -
† -
T�chter von Ulrich Walther und
Barbara Riedler.
In der Zeit des Priorats von Anna
Walther wurde von 1498 bis 1503 das
Kloster von Burkhard Engelberg und
Ulrich Glurer umgebaut.