„Fußwaschung“ vom so
genannten „Ersten Wettenhausener Altar“ |
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Maler: |
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Martin Schaffner |
Datiert: |
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1515 |
Bild: |
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Öl auf
Holz, 115 x 131 - Inv.-Nr. 4550 |
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Inschrift oben links auf der an der
S�ule befestigten runden Tafel:
1515/MS [ligiert]
Im Vordergrund links au�en kniet
mit zum Gebet erhobenen Händen der
Auftraggeber und Stifter des so
genannten „Ersten Wettenhausener
Altars“, Propst Ulrich Hieber. Er
wird von einem hinter ihm stehenden
Apostel, der eine zwischen ihnen
aufragende S�ule umfasst, auf die
Fußwaschung Petri durch Christus
hingewiesen. Um Christus und Petrus
gruppieren sich bogenfürmig die
übrigen Apostel. In ihren Kreis
wird der Stifter, der
gr��enm��ig den anderen
Personen entspricht, einbezogen. Die
Szene spielt in einer Art Vorhalle,
die sich links zu einem Hof
�ffnet. Der barh�uptige Propst
tr�gt über seinem Talar das
für Kanoniker übliche
Schulterm�ntelchen, eine Almucia,
die mit Fransen verziert ist. Vor
ihm ist sein Wappen abgebildet.
Die Tafel, die sich in der
Hauptszene an die Darstellung
desselben Themas in Albrecht
Dürers Holzschnittfolge der
„Kleinen Passion“ (B. 25) anlehnt,
gehört zu der aus acht Tafeln
bestehenden Passionsfolge des so
genannten „Ersten Wettenhausener
Altars“. Die acht Tafeln, die
ursprünglich doppelseitig bemalt
waren, bildeten wohl ein zu einer
plastischen Ölberggruppe
gehörendes Flügelpaar, das sich
aus je vier Tafeln zusammensetzte.
Der Stifter ist in die Historie
integriert und nicht mehr gem��
mittelalterlicher Tradition im
verkleinerten Ma�stab dargestellt.
Der Propst gab einige Jahre später
den so genannten „Zweiten
Wettenhausener Altar“ bei Martin
Schaffner in Auftrag (Bayerische
Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr.
671-674). Der „Erste Wettenhausener
Altar“ war ursprünglich
wahrscheinlich in der Vorhalle der
etwa 1670 abgebrochenen alten
Klosterkirche des ehemaligen
Augustiner-Chorherrenstifts
Wettenhausen bei G�nzburg
aufgestellt. Bei der
S�kularisierung des Klosters 1803
gelangten die Tafeln in bayerischen
Staatsbesitz. |
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Literatur: |
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Bayerische Staatsgemäldesammlungen
(Hg.): Staatsgalerie Augsburg.
St�dtische Kunstsammlungen, Bd. 1:
Altdeutsche Gemälde, bearb. von
Gisela Goldberg, Christian Altgraf
Salm und Gisela Scheffler, 3. Aufl.,
München 1988, S. 105-109.
Lustenberger, Suzanne: Martin
Schaffner. Maler zu Ulm, Diss. Bonn
1961, S. 55f. und 59f.
Martin Schaffner. Maler zu Ulm, Ulm
1959 (Schriften des Ulmer Museums.
Neue Folge Bd. 2)
(Ausstellungskatalog), S. 98-115. |
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Person: |
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Ulrich Hieber, Propst
Geburtsdatum und -ort unbekannt
† 24. 4. 1532
Ulrich Hieber wurde 1505 zum Propst
des Augustiner-Chorherrenstifts
Wettenhausen gewählt. Während
seiner Regierungszeit wurden an der
Stiftskirche gr��ere
Umbauarbeiten vollzogen. |
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Maler: |
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Martin Schaffner
* um 1478/1479
† zwischen 1546 und 1549 in Ulm
Der zwischen 1499 und 1546 in der
Reichsstadt Ulm nachweisbare
Tafelmaler Martin Schaffner
übernahm neben Aufträgen für
Altartafeln und Epitaphien
verschiedentlich auch
Porträtaufträge. Sein
wichtigstes Spätwerk ist die mit
allegorischen Figuren bedeckte
Kasseler Tischplatte. Martin
Schaffner gilt als der letzte
große Vertreter der Ulmer Kunst. |
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