Das
Halbfigurenbildnis zeigt den nach
rechts gewandten Kurfürsten
Friedrich IV. von der Pfalz vor
einem neutralen Hintergrund.
AuffÖllig ist die sich in der
Gewandung und Ausstattung Friedrichs
manifestierende Betonung der
Kurwürde. Der Kurfürst, der den
Kurhut auf dem Kopf tr�gt, ist in
den Kurmantel mit dreigestuftem
Hermelinkragen gekleidet. Von der
übrigen Kleidung des Pfälzer
Kurfürsten ist nur noch das Wams
mit kurzem Schoß und der große
Hemdkragen, der über dem
Hermelinkragen liegt, gut zu
erkennen. In seiner rechten Hand
hÖlt er den Reichsapfel, während
auf die Beigabe des Kurschwertes
verzichtet wurde.
In seiner Betonung der Kurwürde
erinnert das Porträt an die
Regentenreihe aus dem Amberger
Schloss, die die Bildnisse der
Pfälzer Linie des Hauses
Wittelsbach vom verlorenen
Regentenzyklus aus dem Heidelberger
Schloss reproduzierte (Bayerische
Staatsgemäldesammlungen Inv.-Nr.
4467, 4469-4471, 4474-4482).
Literatur:
Person:
Friedrich IV. der Aufrichtige,
Kurfürst von der Pfalz
* 5. 3. 1574 in Amberg
† 19. 9. 1610 in Heidelberg,
Grabstätte in der
Heiliggeistkirche, Heidelberg
Sohn von Kurfürst Ludwig VI. von
der Pfalz und Elisabeth von
Hessen-Kassel; seit 1593 verheiratet
mit Louise Juliane (Tochter von
Wilhelm I., Prinz von
Nassau-Oranien).
Friedrich wurde schon während
seiner Jugendzeit von seinem Onkel
und Vormund Johann Casimir zum
übertritt zum Calvinismus
überredet. Friedrich, dem
„Trunksucht“ nachgesagt wurde, war
in seiner Politik stark von
verschiedenen Beratern beeinflusst.
Unter seiner Regierung wurde die
Pfalz bald zur führenden Macht der
Protestanten im Reich, die sich 1608
in der „Union“ zusammenschlossen.
1606 gr�ndete Friedrich die Stadt
Mannheim mit der Festung
Friedrichsruhe.