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Bildnis der Gräfin Elisabeth von Fürstenberg [ zurück ]
 
Maler:   Hans Schöpfer der Ältere
Datiert:   um 1550
Bild:   Öl auf Holz, 46 x 36 - Inv.-Nr. 3562 (Gm 619)
 
   
 
Inschrift oben links: ELISABET GR�FIN VON FIRSTEN = / BERG: IST AINEM VON KINIGECKH / VERHEIRAD WORDEN DER GOT / GENAD Rückseite: Fürstenbergisches Wappen

Gräfin Elisabeth von Fürstenberg ist auf diesem Bildnis bis über die Hüften sichtbar. Sie steht nach links gewandt vor einem dunklen Grund. Ihr dunkles hochgeschlossenes Kleid zieren kleine wei�e Krausen an Hals und Händen. Auf dem Kopf tr�gt sie eine wei�e Haube, die mit einer breiten floral ornamentierten Schmuckborte versehen ist. Ihr Schmuck besteht aus einem am Kragen befestigten Anhänger in Gestalt eines ruhenden L�wen, einer Kette mit hochgestecktem Schmuckanh�nger, einem Ketteng�rtel sowie Armb�ndern über den Ärmeln und Ketten an den Handgelenken. Das L�wenemblem wurde auch von anderen dem herzoglichen Hof nahe stehenden Personen getragen, so z.B. von dem ebenfalls von Schöpfer porträtierten Grafen Moritz von Ortenburg (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr. 5315). Ihre rechte Hand legt die Dargestellte auf eine Sanduhr mit vergoldetem Gestell, in der linken hÖlt sie ihre Lederhandschuhe.
Das Porträt wird im Fickler’schen Inventar der herzoglichen Kunstkammer von 1598 zu den für Herzogin Maria Jacobaea gemalten Hofdamen-Bildnissen gezählt, obwohl sich das Gemälde von den anderen Bildern der Serie durch das um 3 cm gr��ere Format, den ehemals roten Hintergrund, den erweiterten Bildausschnitt sowie durch die Beigabe des Stundenglases, das auf die Vergänglichkeit des Lebens anspielt, unterscheidet. Auch auf Grund der Tatsache, dass die Dargestellte die Haube der verheirateten Frau tr�gt - dies spricht für eine Entstehung ihres Bildnisses erst nach der Hochzeit mit dem Freiherrn Johann Marquard I. von Königseck -, nimmt ihr Porträt eine Sonderstellung in der Reihe der jugendlichen Hofdamen ein. Diese Abweichungen lassen vermuten, dass es sich um ein ursprünglich nicht zur Serie gehöriges Bild handelte, das derselben nachtr�glich eingefügt und durch übermalung und Inschrift angepasst wurde.
 
Literatur:   Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (Hg.): Die Gemälde des 16. Jahrhunderts, bearb. von Kurt L�cher unter Mitarbeit von Carola Gries, Stuttgart 1997, S. 450ff.
L�cher, Kurt: Hans Schöpfer der Ältere. Ein Münchner Maler des 16. Jahrhunderts, München 1995 (= Ars Bavarica Bd. 73/74), S. 87f.
 
Person:   Elisabeth von Fürstenberg, verheiratete von Königseck, Hofdame
* 1521 (oder 1524?)
† 1553

Tochter des Grafen Friedrich Fürstenberg und der Gräfin Anna zu Heiligenberg und Werdenberg; verheiratet mit Johann Marquard I. von Königseck.
   
 
Maler:   Hans Schöpfer der Ältere
* um 1505 in München
† vor 3. Mai 1566 in München

Der Münchner Maler Hans Schöpfer d.Ä. bekam als Porträtist und Historienmaler seit ca. 1532 zahlreiche Aufträge vom herzoglichen Hof. Für die Herzoginwitwe Maria Jacobaea von Bayern malte er eine Serie von Hofdamenbildnissen, die von seinem Sohn Hans fortgesetzt wurde.