Das wohl früheste Gemälde aus
der Hofbeamten-Serie zeigt den nach
rechts gewandten herzoglichen Rat
Wilhelm L�sch vor gr�nem Grund.
Der dunkelhaarige und -b�rtige
Mann ist mit einem dunklen Rock mit
breitem braunen Pelzkragen und einem
pelzgef�tterten dunklen Wams
bekleidet, aus dem ein wei�er, am
Hals zugebundener Hemdkragen mit
R�schenabschluss hervorschaut. Auf
dem Kopf des Dargestellten sitzt ein
dunkles Barett. An der dreifach
geschlungenen goldenen Gnadenkette
tr�gt der herzogliche Rat eine
Schaum�nze. Das Medaillenportr�t
zeigt einen b�rtigen, mit einem
Barett geschmückten Männerkopf
im Profil nach rechts, bei dem es
sich vermutlich um L�schs
Landesherrn, Herzog Albrecht V. von
Bayern, handelt. Die linke Hand
umfasst den Knauf des Degens, die
rechte wird vom Bildrand
angeschnitten.
Das Brustbild wurde früher Hans
Mielich (Muelich) bzw. einem Maler
Philipp Schöffer zugeschrieben,
doch teilt es die Ma�e und die
Auffassung mit Schöpfers
Bildnissen bayerischer Hofbeamter,
die im Auftrag von Herzog Albrecht
V. entstanden.
Wilhelm L�schs Tochter Anna
Jacoba, die Kaspar III. Nothafft von
Wernberg zu Acholting heiratete,
wurde von Hans Schöpfer d.J. für
die Münchner Hofdamen-Serie gemalt
(Bayerische
Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr.
3563).
Literatur:
L�cher, Kurt: Hans Schöpfer der
Ältere. Ein Münchner Maler des
16. Jahrhunderts, München 1995 (=
Ars Bavarica Bd. 73/74), S. 90f.
Person:
Wilhelm L�sch d.Ä., herzoglicher
Rat
* 1518/20
† 1572
Sohn von Augustin L�sch und Anna
von Thann; verheiratet mit Jakobe
von K�ckeritz.
Wilhelm L�sch, der an der
Universität in Ingolstadt studiert
hat, war herzoglicher Rat und
Hofmeister in München, Pfleger zu
Friedberg und im Großen Ausschuss
des Rentamtes Burghausen.
Der Münchner Maler Hans Schöpfer
d.Ä. bekam als Porträtist und
Historienmaler seit ca. 1532
zahlreiche Aufträge vom
herzoglichen Hof. Für die
Herzoginwitwe Maria Jacobaea von
Bayern malte er eine Serie von
Hofdamenbildnissen, die von seinem
Sohn Hans fortgesetzt wurde.