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Bildnis des Herzogs Albrecht V. von Bayern [ zurück ]
 
Maler:   Hans Mielich (Muelich)
Datiert:   1555
Bild:   Öl auf Holz, 210 x 111 - Inv.-Nr. 2556
 
     
   
Inschrift rechts: ALBERT DEI GRATIA COM: PAL: / RENI VTRIVSQ BOIARI�: DVX / INCLITVS HEROS AC OPTIMVS ET ILLVSTRISS: PRINCEPS PP / CVM AGERET �TATIS SV� 27 / H�C ERAT EI EFFIGIES HABE / NS IN CONIVGEM EX ILLVS= / TRISS: DOMO AVSTRIACA NATA ANNAM SERENISS: AC POEN= / TISS: D. D. FERDINANDI PRIMI / RO�M: IMPERATORIS S: AVG / FILIAM MATRONAM / OMNIB: VIRTVTI / BVS DECORATA / ET NATVR� / DONIS ORNA= / TISSIMAM /1555. Links: IOHANES MVELICH FECIT

Das Porträt zeigt Herzog Albrecht V. von Bayern in ganzer Figur mit herabh�ngenden Armen vor einem gr�nen Vorhang mit Granatapfelmuster und einer Pilasterarchitektur stehend. Links neben ihm befindet sich ein im Profil nach rechts gewandtes H�ndchen, ein englischer Bullmastiff. Hinter dem Herzog lagert ein L�we, Sinnbild der St�rke und zugleich bayerisches Wappentier. Angeblich wurde Albrecht V. von einem zahmen L�wen begleitet. Der vollb�rtige, stattliche Herzog tr�gt unter dem knielangen, umgehängten Mantel ein geschlitztes Wams mit langen Sch��en und bortenbesetzte Pluderhosen. Seine Beine stecken in wei�en Seidenstr�mpfen, die F��e in geschlitzten Schuhen. Ein flaches Barett ziert seinen Kopf. Um seinen Hals hängt die Kollane des Ordens vom Goldenen Vlies. Am G�rtel ist eine G�rteltasche befestigt. Die linke behandschuhte Hand des Herzogs ruht auf dem Griff des Degens, während die behandschuhte Rechte in den Mantel greift.
Bei diesem ReprÖsentationsportr�t verwendete Hans Mielich erstmals in seinem Werk die Form eines Ganzfigurenbildnisses. Da die ausführliche lateinische Inschrift auf der Tischdecke nicht nur den Herzog, sondern auch seine Gemahlin Anna preist, kann vermutet werden, dass ursprünglich ein Porträt der Herzogin als Pendant zu dem Bildnis von Albrecht V. gehörte. Die 1556 von Mielich gemalte, leicht abgewandelte Version des vorliegenden Albrecht-Porträts auf Schloss Ambras bei Innsbruck wird durch das Gegenst�ck der Herzogin Anna erg�nzt. Als an Hans Schöpfer d.Ä. oder eventuell auch an seinen Sohn Hans Schöpfer d.J. 1563 der Auftrag erging ganzfigurige Bildnisse des herzoglichen Paares zu malen, lehnte dieser sich an Mielichs Porträtsch�pfungen an (Schloss Nelahozeves, CR).
 
   
Literatur:   Baumstark, Reinhold (Hg.): Rom in Bayern. Kunst und Spiritualit�t der ersten Jesuiten, München 1997 (Ausstellungskatalog), S. 334, Kat.-Nr. 41.
Glaser, Hubert (Hg.): Wittelsbach und Bayern. Bd. II/2: Um Glauben und Reich. Kurfürst Maximilian I., München 1980 (Ausstellungskatalog), S. 38f., Kat.-Nr. 52
L�cher, Kurt: Hans Schöpfer der Ältere. Ein Münchner Maler des 16. Jahrhunderts, München 1995 (= Ars Bavarica Bd. 73/74), S. 96f.
R�ttger, Bernhard Hermann: Der Maler Hans Mielich, München 1925, S. 75 -78.
 
   
Person:   Albrecht V. der Großmütige, Herzog von Bayern
* 29.2.1528 in München
† 24.10.1579 in München, Grabstätte in der Frauenkirche, München

Sohn von Herzog Wilhelm IV. von Bayern und Jacobaea Maria von Baden; seit 1546 verheiratet mit Anna von Österreich (Tochter von König Ferdinand I.).

Albrecht, der zu Beginn seiner Regierungszeit einen gem��igten Kurs gegenüber den Protestanten eingeschlagen hatte, wurde später zu einem wichtigen Gegenreformator. Zu diesem Zweck holte er auch die Jesuiten, denen er 1557 die Führung der Universität Ingolstadt übertragen hatte, 1559 nach München.
Albrecht war ein bedeutender Kunstsammler und -fürderer. Er ließ mit dem Antiquarium das erste Museum nördlich der Alpen bauen und holte den berühmten Musiker und Komponisten Orlando di Lasso an die Hofkapelle.
     
   
Maler:   Hans Mielich (Muelich)
* 1516 in München
† 10. März 1573 in München

Hans Mielich (Muelich), Münchens bedeutendster Maler in der Mitte des 16. Jahrhunderts, war der bevorzugte Porträtist des Münchner Bürgertums. Seine großformatigen Miniaturen zu den „Motetten“ von Cyprian de Rore und den „Bußpsalmen“ von Orlando di Lasso, die er im Auftrag seines großen Fürderers Herzog Albrechts V. von Bayern schuf, weisen ihn als einen glänzenden Buchmaler aus.