Bildnis der Apollonia
Ligsalz, geborene Ridler |
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Maler: |
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Hans Mielich
(Muelich) |
Datiert: |
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1540 |
Bild: |
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Öl auf
Holz 81 x 61 - Inv.-Nr. 12 |
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In
diesem Bildnisdiptychon (Siehe
Bildnis Andreas Ligsalz - Inv.-Nr.
19) sind zwei verschiedene
Porträttypen zu einer Einheit
verbunden. Während der
38-j�hrige Münchner
Gro�kaufmann Andreas Ligsalz als
Halbfigur in Frontalansicht
erscheint, ist seine ein Jahr
j�ngere Ehefrau Apollonia Ligsalz,
geborene Ridler, als
Dreiviertelfigur in leichter
Schr�gsicht dargestellt.
Entsprechend den gesellschaftlichen
Konventionen ist dem Ehemann der
Vorrang einger�umt. So nimmt der
vor einem gr�nen Vorhang sitzende
Mann unmittelbar die Blickverbindung
zum Betrachter auf, seine Frau
scheint dagegen eben erst
hinzugetreten zu sein und ihren
Blick dem Ehemann zuzuwenden. An der
Nahtstelle der Bildnisse greift
Mielich zu einem besonderen
künstlerischen Mittel: Er l�sst
hier nicht die Vorh�nge
aufeinandertreffen, sondern er
�ffnet die rechte
DiptychonhÖlfte zu einem Ausblick
auf ein h�geliges Flusstal und
erreicht so ein Gleichgewicht
zwischen den beiden Tafelbildern.
Andreas Ligsalz, dessen Kopf ein
schwarzes Barett bedeckt, tr�gt
unter der schwarzen Schaube mit
breitem rehbraunen Pelzkragen ein
schwarzes Wams, ein rotes
Untergewand und ein wei�es,
gefÖltetes Hemd. Seine linke Hand
fasst in den Pelzkragen, die Rechte
greift nach dem Zettel, auf dem die
Altersangabe des Dargestellten
steht. Ob die Zitrone als Hinweis
auf den von Ligsalz betriebenen
überseehandel zu verstehen ist,
muss offen bleiben.
Schwarz dominiert auch in der
Kleidung von Apollonia Ligsalz. Zu
dem schwarzen Kleid mit weiten
Keulenärmeln tr�gt sie eine das
Gesicht eng einrahmende wei�e
Haube mit Kinnbinde und
Stirnschleier. Einziger Schmuck
dieser b�rgerlich schlicht
wirkenden Frau sind die beiden Ringe
an der linken der über dem Leib
ineinandergelegten Hände.
Auf der Rückseite beider Gemälde
befindet sich in einer
Rollwerkkartusche das Wappen der
Ligsalz mit Helmzier und die
Jahreszahl 1574.
Die Ligsalz-Bildnisse von Hans
Mielich gehören zu den
herausragenden Zeugnissen der
Münchner Porträtmalerei in der
Renaissance. |
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Literatur: |
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R�ttger, Bernhard Hermann: Der
Maler Hans Mielich, München 1925,
S. 55-58.
Bayerische Staatsgemäldesammlungen
(Hg.): Alte Pinakothek München.
Erl�uterungen zu den ausgestellten
Gemälden, 3. Aufl., München
1999, S. 357f. |
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Person: |
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Apollonia Ligsalz, geborene Ridler,
Münchner Patrizierfrau
* 1503
† nach 1548
Tochter von Ottmar Ridler und
Katharina Hofer, verheiratet mit
Andreas Ligsalz.
Die Familie der Ridler ist seit Ende
des 13. Jahrhunderts in München
bezeugt. Apollonia Ridler war mit
dem Gesch�ftsmann Andreas Ligsalz
verheiratet. Gemeinsam besaß das
Ehepaar ein Haus in der
Hackenstra�e 12 |
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Maler: |
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Hans Mielich (Muelich)
* 1516 in München
† 10. März 1573 in München
Hans Mielich (Muelich), Münchens
bedeutendster Maler in der Mitte des
16. Jahrhunderts, war der bevorzugte
Porträtist des Münchner
Bürgertums. Seine großformatigen
Miniaturen zu den „Motetten“ von
Cyprian de Rore und den
„Bußpsalmen“ von Orlando di Lasso,
die er im Auftrag seines großen
Fürderers Herzog Albrechts V. von
Bayern schuf, weisen ihn als einen
glänzenden Buchmaler aus. |
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