|
Malerische Giebelhäuser säumen
zu beiden Seiten den breiten Straßenmarkt im historischen
Zentrum Weidens. In seinem Mittelpunkt stattlich und
unverwechselbar das alte Rathaus, nach den verheerenden
Stadtbränden von 1536 und 1540, wie fast die gesamte
Altstadt, im Renaissance-Stil wieder aufgebaut. Eine
wechselvolle Geschichte hatte Weiden zu diesem Zeitpunkt
schon hinter sich: 1241 erstmals in einer Urkunde König
Konrads IV. genannt, gehörte es zum Reichsland bzw.
zu den „neuböhmischen“ Besitzungen Kaiser Karls IV.,
bis es 1406 an die Wittelsbacher verpfändet wurde. 1427
entstand dann das ungewöhnliche staatsrechtliche Gebilde
des Gemeinschaftsamtes Parkstein-Weiden, mit zwei Landesherren
aus den verschiedenen wittelsbachischen Häusern, das
bis 1714 existierte. In diesem Jahr verkaufte Pfalz-Neuburg
seine, die pfalzgräfliche, Halbscheid, endgültig an
Pfalz-Sulzbach. Weiden wurde 1777 Bestandteil des Kurfürstentums
und 1806 des Königreichs Bayern.
Viele Zeugnisse aus ihrer Vergangenheit haben sich in
der heute so lebhaften Stadt erhalten: die evangelisch-lutherische
Stadtpfarrkirche St. Michael mit ihren romanischen und
gotischen Wurzeln in unmittelbarer Nachbarschaft zum
Alten Rathaus, gleich daneben das mächtige „Alte Schulhaus“
aus dem 16. Jahrhundert mit Stadtarchiv, Stadtmuseum,
Max-Reger-Sammlung, Städtischer Galerie und Tachauer
Heimatmuseum und das „Veste Haus“, ab 1493 Sitz der
landesherrlichen Verwaltung und von 1585 bis 1593 auch
Residenz. An den Resten der Stadtbefestigung entlang,
deren Glanzpunkt das Untere Tor mit seinem spitzen Helmdach
ist, lässt es sich entspannt spazieren gehen. Am Rand
der Altstadt findet man eines der bemerkenswertesten
Bauwerke der Stadt: die katholische Stadtpfarrkirche
St. Josef, außen neoromanisch, im Inneren, ganz ungewöhnlich,
ein Juwel des Jugendstils. Dieser Stil prägt auch etliche
Straßenzüge in Weiden, war doch die Zeit um 1900 für
Weiden eine Zeit des industriellen Aufschwungs. Weiden
gewann seinen Charakter als Eisenbahn- und Porzellanstadt
und damit verbunden war ein Anstieg der Bevölkerung
und eine verstärkte Bautätigkeit.
Aber Weiden hat nicht nur Historisches zu bieten: seine
Saunen- und Thermenwelt, der Freizeitpark Schätzlerbad
und das Eisstadion bereiten vielen Besuchern Freizeitvergnügen
pur. Die Weidener Gastronomie und Hotellerie bietet
ein breites Spektrum von bodenständig und gemütlich
bis hin zu raffiniert und elegant.
Das kulturelle Angebot ist vielfältig: Alljährlich gibt
es die Bayerisch-Böhmischen Kultur- und Wirtschaftstage
im März, die Weidener Literaturtage um den 10. Mai,
Jazz-Boombastic im Juli, Sommerserenaden zum Nulltarif,
die Max-Reger-Tage mit Konzerten und Meisterkursen im
Frühherbst und zahlreiche Attraktionen rund um Weihnachten.
Im Dreijahresrhythmus finden die traditionsreichen Weidener
Musiktage mit namhaften Künstlern statt (das nächste
Mal 2007). |
|
Information |
|
Internet |
www.weiden-oberpfalz.de |
|
Sehenswürdigkeiten |
Stadtpfarrkirche
St. Michael (romanisch/spätgotisch;
im 18. Jahrhundert barockisiert)
Altes Rathaus (1539-1545)
Stadtbefestigung (14. Jh.)
Altes Schulhaus (16. Jh.)
Veste Haus (1493)
Stadtpfarrkirche St. Josef (neoromanisch/Jugendstil) |
|
|
|
|
|
|
|
|
|