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Hilpoltsteins Bedeutung im
Mittelalter resultierte zum einen aus dem einflussreichen
Geschlecht der Herren von Stein, die im 13. und 14.
Jahrhundert auf der Burg über der Stadt residierten,
und zum anderen aus der Lage an der bedeutsamen Handelsstraße
von Nürnberg über Hilpoltstein nach München und weiter
nach Venedig. 1354 bekam Hilpoltstein Stadtrechte verliehen,
1385 kam es zu Bayern. Herzog Ludwig der Reiche von
Bayern- Landshut baute 1473 in Hilpoltstein eine Kirche
und den „Traidkasten“ an der Burg, der heute als „Haus
des Gastes“ genutzt wird.
Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg 1505 wurde Hilpoltstein
dem Fürstentum „Pfalz-Neuburg“ zugeschlagen. Ein historischer
Anlass aus dieser Zeit steht noch heute im Mittelpunkt
des alljährlichen Burgfestes: Pfalzgraf Ottheinrich
II. von Sulzbach hatte Burg und Herrschaft Hilpoltstein
seiner Gemahlin Dorothea Maria als Witwensitz vermacht.
Nach dem Umbau der Burg traf die „erlauchte Pfalzgräfin“
im Jahr 1606 in Hilpoltstein ein. Etwa 700 Hilpoltsteiner
spielen jedes Jahr zum Burgfest am ersten Sonntag im
August in historischen Kostümen dieses Ereignis nach.
Den Rang einer Residenzstadt hielt Hilpoltstein bis
1639. Zahlreiche historische Bauten prägen das Stadtbild
bis heute und bezeugen die einstige Bedeutung: Das beeindruckende
Ensemble am Marktplatz mit Residenz, Stadtpfarrkirche
und Rathaus dokumentiert die drei Stände Adel, Kirche
und Bürgertum.
Die Stadt wird überragt von der Burgruine, deren Turm
einen weiten Blick über das Hilpoltsteiner Land bietet.
Seit über 1000 Jahren trägt der Hilpoltsteiner Burgberg
eine Befestigung. Die Burg war bis 1385 Stammsitz der
Herren von Stein, danach ein wichtiger Stützpunkt der
Herzöge von Bayern. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde
sie in mehreren Abschnitten umgebaut. 1606 ließ die
letzte Bewohnerin, die Pfalzgrafenwitwe Dorothea Maria,
mit dem neuen Treppenturm einen zeitgemäßen Zugang anbauen.
Ab 1700 erfolgte der teilweise Abbruch. Heute ist die
Burgruine saniert und in den Sommermonaten begehbar.
Im Juli und beim Burgfest spielen die Hilpoltsteiner
Burgspieler auf der Naturbühne klassische Komödien aus
allen Epochen.
Im geschichtsträchtigen Anwesen „Schwarzes Ross“ zeigt
das gleichnamige Museum altes Handwerk am Bau, eine
historische Braustätte und Exponate zur Stadtgeschichte.
Ein weiteres Gebäude, das auf die Pfalz-Neuburger Zeit
verweist, ist die ehemalige Residenz, in der heute das
Amtsgericht untergebracht ist. 1618 unter dem Neuburger
Pfalzgrafen Johann Friedrich errichtet, schufen die
Gebrüder Kuhn aus Weikersheim dort wunderschöne Stuckdecken
mit Motiven aus der Astrologie und der antiken Mythologie.
Heute ist Hilpoltstein mit seiner Lage am Rothsee und
Main-Donau-Kanal, seinen Sehenswürdigkeiten, seinem
Freizeit- und Kulturangebot, einem umfangreichen Netz
von Wander- und Radwegen sowie seiner vielfältigen Gastronomie
ein beliebter Urlaubsort. |
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Information |
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Internet |
www.hilpoltstein.de |
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Sehenswürdigkeiten |
Ehem.
Residenz (1619), heute Amtsgericht
Jahrsdorferhaus (1523)
Reste der Stadtbefestigung (spätes Mittelalter,
1544 erneuert)
Traidkasten (1473)
Kath. Pfarrkirche St. Johann Baptist
(1473)
Rathaus (mittelalterlich, 1885 erneuert)
Marktbrunnen mit Bronzefigur aus dem
16. Jahrhundert
Burgruine (1108) |
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Veranstaltungen |
Mittelalterfest,
letztes Maiwochenende
400 Jahre Einzug der Burggräfin Dorothea
Maria, Sonderveranstaltungen ab August
Burgfest, 5. bis 8. August 2005
KultTour , Mitte September bis Mitte
Oktober
Drachenfest , Mitte September
Weihnachtsmarkt, erstes Adventwochenende |
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