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„Occisio paganorum ad flozzun“
– Der bayerische Herzog besiegt die Ungarn bei Floß.
Diese Erwähnung von Floß findet sich in den Annalen
des Regensburger Klosters St. Emmeram unter dem Jahr
948. Als eine der wenigen oberpfälzischen Gemeinden
kann der Markt Floß auf eine über 1050-jährige Geschichte
blicken.
1280 wird im niederbayerischen Salbuch Floß erstmals
mit der Bezeichnung „Markt“ urkundlich erwähnt. „Markt
und Burg Floß“ wurden an Böhmen verpfändet, gingen als
Reichspfandschaft an Sachsen und an die Burggrafen von
Nürnberg. 1373 kam Floß an die bayerischen Herzöge zurück.
In den Hussitenkriegen wurde Floß fast gänzlich vernichtet
und litt schwer im bayerisch-pfälzischen Erbfolgekrieg.
In der Zeit der Regentschaft der Neuburger Herzöge (1519)
wurden Handel und Gewerbe gefördert. Große Teile der
fürstlichen Wälder wurden zur Rodung freigegeben. Floß
gelangte durch die Teilung der Jungen Pfalz an das Herzogtum
Pfalz-Sulzbach.
1684 kamen die ersten Juden von Neustadt an der Waldnaab
nach Floß. Eine achteckige klassizistische Synagoge,
1817 eingeweiht, am 9. November 1938 zerstört und von
1972 bis 1980 restauriert, sowie der aus dem späten
17. Jahrhundert stammende jüdische Friedhof sind Zeugen
jüdischer Vergangenheit im Ort.
1813 brannte Floß nieder. Bezirksamtmann Karl Reisner
Freiherr von Lichtenstern baute den Markt wieder auf.
Zwei Ensembles – Markt und Judenberg – prägen seither
das Ortsbild. Darüber hinaus sind einige sehenswerte
ältere Denkmäler erhalten, darunter die ev.-luth. Pfarrkirche
St. Johannes Baptist mit spätgotischem Kern und einem
Chor von 1503, das ehemalige Pflegschloss von 1671/73
und die Wallfahrtskirche St. Nikolaus aus dem Jahr 1722.
Heute zeigt sich Floß, im Oberpfälzer Wald eingebunden,
als touristisch reizvoller Marktflecken. Als idealer
Ausgangspunkt für Wanderungen, Radtouren oder Ausflüge,
auch ins Nachbarland Tschechien zu den böhmischen Kurbadeorten,
empfiehlt sich der Markt Floß Gästen, Urlaubern und
Erholungssuchenden. Eine besondere Attraktion für Wanderer,
Radfahrer oder auch Inlineskater stellt der auf der
ehemaligen Bahntrasse errichtete „Bocklradweg“ dar. |
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Information |
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Internet |
www.floss.de |
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Sehenswürdigkeiten |
ehemaliges
Pflegschloss von 1671/73
Pfarrkirche St. Johann Baptist mit Chorraum
von 1503
Wallfahrtskirche St. Nikolaus von 1722
Synagoge von 1815 |
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