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Bayerische Landesausstellung 2015

Erinnerungskarte Napoleon in Bayern

Die Bayerische Landesausstellung 2015 war dem Kaiser der Franzosen gewidmet, dem man in Bayern bis heute mit gemischten Gefühlen begegnet. Das Bündnis Bayerns mit Napoleon, seine Person, seine Kriege und seine Herrschaft lösen große Emotionen aus. In vielen Gegenden Bayerns ist die Erinnerung an Napoleon und insbesondere an die napoleonischen Kriege noch greifbar: „Franzosensäulen“, Denkmäler für die Gefallenen des Russlandfeldzugs von 1812, Votivtafeln zur Errettung vor den feindlichen Truppen oder für die glückliche Heimkehr, Schlachtfeldfunde und vieles mehr sind Zeugen der bewegten Zeit zwischen 1796 und 1815. Die „Erinnerungskarte Napoleon“ verzeichnet mehrere hundert solcher Orte. Doch vieles gibt es noch zu entdecken. Während der Ausstellung haben unsere Besucher über 100 Beiträge zu unserer Dokumentation geliefert (auf der Karte in Blau gekennzeichnet). Kennen auch Sie einen Napoleon-Erinnerungsort? Machen Sie ein Foto, erzählen Sie die Geschichte des Objekts und tragen Sie so bei zu unserer „Erinnerungskarte Napoleon“!

Bitte wenden Sie sich per Mail an uns: poststelle@hdbg.bayern.de (Stichwort „Napoleon“)

Hier geht es zur „Erinnerungskarte Napoleon in Bayern“.


Fotos: Siegfried Loferer, Raubling   Fotos: Siegfried Loferer, Raubling
In Raubling (links) und in Neubeuern (rechts) haben sich zwei so genannte Franzosensäulen erhalten, die an den Übergang der französischen Armee über den Inn bei Neubeuern / Raubling erinnern. Nach der Schlacht von Hohenlinden vom 3. Dezember 1800, in der die österreichisch-bayerischen Truppen von den französischen Heeren unter General Moreau geschlagen wurden, zogen sich die Österreicher über den Inn zurück. Sie hielten alle wichtigen Innübergänge besetzt, sodass die Franzosen bei ihrer Verfolgung nach geeigneten Übergängen, wie zum Beispiel bei Neubeuern, suchen mussten. Am 9. Dezember 1800 überquerten sie hier den Inn. Daran erinnern die bis heute erhalten gebliebenen Franzosensäulen. (Fotos: Siegfried Loferer, Raubling)
 

 
Fotos: Reinhold Albert, Sulzdorf a.d.L.    Fotos: Reinhold Albert, Sulzdorf a.d.L. 
In der Nacht zum 30. August 1796 eilte Amtsphysikus Dr. Ignaz Reder aus Mellrichstadt dem Zug der einheimischen Bauern voran gegen Neustadt/Saale zu. Zwischen Heustreu und Herschfeld trafen sie auf weitere Bauern aus der Rhön, die bereits in heftigen Kampf mit den französischen reitenden Jägern lagen. Diese sprengten im Tal hin und her und hieben alles nieder, was sich sehen ließ. Die Bauern zogen sich daher auf die umliegenden Anhöhen zurück. Reder besetzte mit seiner Schar den Altenberg. Als er bemerkte, dass ein Mellrichstädter Bauer einen französischen Reiter festhielt, eilte Reder - seine sichere Stellung unbedachtsam verlassend - den Berg hinab. Dies kostete ihn das Leben: Drei Franzosen sprengten heran und erschossen ihn. In der alten Kirche des Bad Neustädter Stadtteils Herschfeld erinnert noch heute eine Gedenktafel an Ignaz Reder. Der Rhönklub Neustadt ehrte 1897 dessen Andenken durch die Errichtung des so genannten Rederkeuzes auf dem Altenberg. Das Denkmal wurde seither mehrfach erneuert. (Freundliche Mitteilung von Kreisheimatpfleger Reinhold Albert, Sulzdorf a.d.L.; Fotos: Reinhold Albert, Sulzdorf a.d.L.)