Bayerische Landesausstellung 2015
Der Kampf in diesen unheimlichen Wäldern dauerte lange Zeit
mit abwechselndem Glücke der Waffen fort, bis endlich die Russen, aus
den Wäldern verdrängt, zum Weichen gebracht und ein Theil der großen
Straße zum Vorrücken frei wurde. … Die Schlacht war zum Stehen
gebracht und der Tag neigte sich bald zu Ende, als plötzlich von
weiter Ferne her ein lautes, immer näher kommendes Rufen ertönte.
Napoleon erschien und die Soldaten jauchzten ihm ihr gewohntes: „Vive
l'empereur!“ zu. Eugen und Murat ritten ihm entgegen und alle drei
begaben sich zusammen auf die vorgenannte Anhöhe. Napoleon beobachtete
die Stellung des Feindes und machte Dispositionen zu einem neuen
Angriffe. Er ließ den General d'Anthouard, Chef der Artillerie des 4.
Armeecorps, zu sich rufen und befahl, alle in diesem Augenblicke
verfügbare Artillerie vorrücken zu lassen. Mit unbegreiflicher
Schnelligkeit wurde dieser Befehl vollzogen. Von jener Anhöhe aus war
es imposant zu sehen, wie dreißig bis vierzig Geschütze mit allen
ihren Munitionswagen und der Begleitung von reitenden Artilleristen
durch eine weite Thalebene die Hügel hinan stürmten.
Albrecht Adam: Aus dem Leben eines Schlachtenmalers, Stuttgart
1886
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Bayerisches
Armeemuseum Ingolstadt