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Bayerische Landesausstellung 2013

Ausstellungsthemen

Die Geschichte Bayerns ist eng mit seinen Gewässern verbunden. Flüsse wie der Main prägten die Landschaften und bestimmten jahrhundertelang das Leben der Menschen, die als Schiffer, Flößer, Fischer, Fährleute, Leinreiter oder Sandschöpfer auf und mit dem Wasser arbeiteten. Der Main bildet darüber hinaus zusammen mit dem Main-Donau-Kanal, dem Rhein und der Donau eine rund 3500 Kilometer lange schiffbare Wasserstraße, die eine Verbindung zu den Weltmeeren herstellt.

„Main und Meer“ zeigt die kulturhistorische Bedeutung eines fließenden Gewässers in zahlreichen Facetten auf. Ferner werden naturwissenschaftliche und ökologische Themen angesprochen, die Bezüge zur Gegenwart bzw. zur jüngsten Vergangenheit herstellen oder auch in die Zukunft weisen. Im Blickpunkt stehen zudem die - manchmal ungewöhnlichen - Verbindungen Bayerns zu den Ozeanen.

In wirtschaftsgeschichtlicher Hinsicht dienten Fließgewässer von Beginn an dem Handel und Transport. Das gilt für künstliche Wasserstraßen wie den 1846 eröffneten Ludwigskanal oder den 1992 fertig gestellten Main-Donau-Kanal, aber auch für den Main selbst. Wasserfahrzeuge wie Schelche, Segelschiffe, Kettenschiffe, Dampfschiffe oder Flöße befuhren das Flusssystem in Franken. Hafenanlagen und groß angelegte Kanalprojekte veränderten ganze Landschaften mit zum Teil einschneidenden Folgen für das Leben am und im Wasser.

Einerseits war Wasser ein Motor für Wirtschaft und Siedlung, andererseits konnte es weitreichende zerstörerische Auswirkungen haben. Unwetter, Eisgang, Hochwasser und andere Katastrophen gefährdeten immer wieder Leben und Eigentum der Menschen am Main und anderen Flüssen. Trotz hoch entwickelter Schutzsysteme stellt das Hochwasser in zahlreichen Ortschaften nach wie vor ein großes Risiko dar.

Die Künstler setzten sich ebenfalls mit dem Sujet “Main” auseinander und schufen Bilder von romantischen Flusslandschaften. Und nicht zuletzt sind im Fluss auch Schätze verborgen – die Perlen der selten gewordenen Flussmuschel, versenkte Schwerter, Einbäume oder die Hinterlassenschaften unserer Wohlstandsgesellschaft.

Aus naturwissenschaftlicher Sicht geht es bei „Main und Meer“ um Wasser als Lebensgrundlage und um die Tierwelt im Main. Die Landesausstellung nimmt die Qualität der bayerischen Gewässer oder den persönlichen Wasserverbrauch in den Blick – auch das „virtuelle Wasser“, das in unseren Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen steckt. Thematisiert wird schließlich auch die Ressource Wasser in der Zukunft, die manche Überraschungen, Visionen und Fragen birgt: Wasseraufbereitung, die ungewisse Klimaentwicklung am Main oder die Aufstauung des Mittelmeers.

Die facettenreiche Verbindung von Kulturgeschichte und Naturwissenschaft führt immer wieder in die Gegenwart. Alltagsgegenstände, technische Exponate und Modelle, kulturgeschichtliche Objekte, Kunstwerke, Computeranimationen und Aktivstationen sprechen die Sinne an und laden Kinder und Erwachsene ein, in die aufregende Flussgeschichte des Mains einzutauchen.

Die Themen:

Der Main – Name und Eindrücke
Der Kunstschaffende – Kunst am Main
Der Winzer – Main und Wein
Der Lebensspender – Treibstoff des Lebens
Der Geheimnisträger – Schätze im Fluss
Der Zubringer – Kanäle und Wasserbau
Der Seefahrer – Bayern blickt zur See
Der Unheilsbringer – Gefahren und Katastrophen
Der Arbeitgeber – Flussberufe auf dem Main
Der Schiffsführer – vom Schelch zum Schubverband
Der Visionär – Zukunfts(alb)träume







   


Eine Ursache für die Krise des fränkischen Weinbaus ab 1800 war der Einfall der Reblaus. (Foto: © Haus der Bayerischen Geschichte)
Riesenmodell einer Reblaus

Das Bildnis der Herzogin Friederike, geborene Prinzessin von Brandenburg-Bayreuth, ist auf Elfenbein gemalt. Der Rahmen ist mit echten Süßwasserperlen der Flussperlmuschel besetzt. (Foto: © Bayerische Schlösserverwaltung)
Miniatur mit dem Bild der Herzogin Friederike von Württemberg, Mitte 18. Jahrhundert

Das gewaltige europaweite Hochwasser vom Februar 1784 traf auch die Städte am Main. Dieser riss Eisschollen und Floßholzstämme mit, die zerstörerische Wirkung entfalteten. In Würzburg stieg das Wasser bis unter die Joche der Alten Mainbrücke. (Foto: © Katja Krause, Würzburg)
Das Hochwasser von 1784 in Würzburg

Das erste Walzenwehr der Welt wurde 1902 am Grundablass bei Schweinfurt von der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN) gebaut. (Foto: © Stadtarchiv Schweinfurt, Fotosammlung 19f)
Walzenwehr in Schweinfurt – 1902

Die wasserkraftbetriebene Schiffmühle bei Segnitz am Main lag komplett im Fluss. (Foto: © Gemeinde Segnitz)
Segnitzer Schiffmühle, um 1890