Mein Ort zur Zeit Ludwigs
II. (Geschichte)
Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
war geprägt von politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umbrüchen.
Die Schüler/innen gehen auf Spurensuche in ihrem Ort oder in ihrer Region.
Welche Firmen wurden gegründet? Welche Erfindungen gemacht? Wie lebten
die Menschen zu dieser Zeit? Ziel könnte eine eigene Ausstellung in
der Schule sein, ein Internetauftritt oder vielleicht auch ein kleiner
Stadtführer.
Einem Mythos auf der Spur
(Geschichte / Deutsch / Kunst)
Gerade der große Fall Ludwigs II.
vom vielversprechenden Prinzen zum unglücklichen, kranken König erregte
die Gemüter. Schon zu seinen Lebzeiten bildeten sich Legenden zu seinem
geheimnisvollen Leben auf den Schlössern. Der rätselhafte Tod machte
ihn schließlich zum unsterblichen Mythos.
Ludwig II. lebt – zumindest wenn man die breite Palette von Büchern,
Filmen, Kunstwerken, Postkarten und Souvenirs betrachtet. Die Schüler/innen
sammeln Beispiele und vergleichen diese. Dabei kann deutlich werden,
dass die Erinnerung an eine historische Figur von Zeit und Betrachter
abhängig ist, oftmals auf wenige Aspekte reduziert und in unterschiedlichsten
Zusammenhängen präsentiert wird. Gerade bei Ludwig II. entstehen so
oft ganz gegensätzliche Projektionen, die sich von der historischen
Person selbst lösen: Ludwig wird zum Phantasten oder Märchenkönig, zum
Mitbegründer des deutschen Reichs oder letzten bayerischen Monarchen,
zum Umweltschützer oder Verschwender, zum Psychopathen oder Volkskönig,
zum personifizierten Bayernklischee oder zur Pop-Ikone. Die Ausstellung
bringt zahlreiche Beispiele zu diesem Thema und stellt selbst wieder
eine eigene Interpretation der historischen Figur zur Diskussion.
Die Marke „Bayern“ (Geschichte
/ Wirtschaft und Recht)
Ludwig II. und Neuschwanstein sind
wohl die populärsten Ikonen Bayerns. Im 19. Jahrhundert verfestigte
sich ein Bayernbild, das bis heute präsent ist. Aus welchen Facetten
setzt es sich zusammen? Was sind Vorurteile, Klischees und geschickte
Marketingstrategien des Tourismus? Wie entwickelt sich das Bayernbild
über die Jahrhunderte bis heute?
Musiktheater – eine „Illusionsmaschine“
(Musik)
Ludwig II. liebte die Oper und förderte
sie. Die Werke Richard Wagners wären ohne Ludwig II. wohl nicht vollendet
worden. Neben den Musikdramen Wagners und ihrer Rezeption ließe sich
vor allem auch die Umsetzung untersuchen. Wagner, der einstige Revolutionär,
schuf mit Bühnenbeleuchtung, verdecktem Orchestergraben und „klassenlosem
Zuschauerraum" eine moderne „Illusionsmaschine“. Die Oper war ein Massenmedium
der Zeit, dem heutigen Kino vergleichbar. Und tatsächlich gilt Wagner
auch als Vater der Filmmusik. So lassen sich viele Vergleiche ziehen
und untersuchen.
Ludwig II. in der Kunst (Kunst
/ Deutsch)
Dass ein Monarch von Künstlern als
einer der ihren betrachtet wird, ist etwas Besonderes. Bis heute beschäftigen
sich Literaten, Regisseure und Maler mit Ludwig II. und seinem wohl
wichtigsten Schloss Neuschwanstein. Andy Warhol, Salvador Dali, Richard
Lindner, Anselm Kiefer oder Gerhard Richter gehören dazu. Die Beschäftigung
mit Ludwigs Ideenwelt und der Rezeption in der Kunst soll eigene Arbeiten
zu Ludwig II. anstoßen. Eine Ausstellung der eigenen Werke könnte das
Ergebnis sein.
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