Trennlinie 01

 

 

 

Trennlinie 06

Jüdische Friedhöfe > Detailansicht > St. Ottilien
[ zurück ]linie
St. Ottilien

(Lkr. Landsberg a. Lech, Regierungsbezirk Oberbayern): KZ-Friedhoflinie

     linie

Er liegt Ortsende von St. Ottilien kurz vor dem Bahngleis neben dem Klosterfriedhof. Auf drei Seiten umgibt eine massive Mauer das Areal, das vom Klosterfriedhof durch eine dichte Hecke getrennt ist. Das schmiedeeiserne Eingangstor trägt zwei Davidsterne; links des Tores steht ein Grabstein, ein weiterer ist in die Mauer eingelassen. In der dem Tor gegenüberliegenden Mauer befinden sich eine Platte mit dem Davidstern, rechts und links davon je ein Grabstein. Rechts des Tores sieht man zehn Gräber mit Grabsteinen, darunter drei Massengrüber.
In St. Ottilien existierte vom Mai 1945 bis zum Jahr 1948 eine Jüdische Kultusgemeinde, die sich aus DP’s, überlebenden KZ-Häftlingen des Lagers Kaufering sowie aus jüdischen Kranken aus dem KZ Dachau und der Umgebung von Landsberg zusammensetzte, die hier im (jüdischen) Krankenhaus gepflegt wurden, bzw. nach der Genesung auf die Ausreise nach Israel oder in andere L�nder warteten. Eine Gruppe von zehn bis zwanzig Juden kam t�glich zum Gebet in einem Betsaal zusammen. Er ist noch erhalten und befindet sich in der „Prokura" (heute Haus St. Paulus) im ersten Stock in einem Zimmer in der S�dwestecke des Klosters. Nach der Auflösung der Gemeinde durch Auswanderung verwandte man den Saal wieder als Zimmer des Benediktinerklosters.

Literatur: Werner, Constanze (Bearb.): KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten in Bayern. „Wenn das neue Geschlecht erkennt, was das alte verschuldet …", Regensburg 2011 [allgemein zum Thema sowie Dokumentation der in der Zuständigkeit der Bayerischen Schlösserverwaltung stehenden KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten]