Deutsche aus Schlesien
10.-12. Jh. Das Herzogtum Schlesien
steht mit den polnischen Herzogtümern unter der Herrschaft
der Piasten-Dynastie.
12.-14. Jh. Durch die Intensivierung
der deutschen Ostsiedlung wird verstärkter Landesausbau
betrieben und dabei Dörfer, Städte und Klöster
gegründet. Die slawischen Bewohner nähern sich sprachlich
und kulturell den deutschen Siedlern an. Schlesien entwickelt
sich in dieser Zeit zu einer festgefügten deutschen Siedlungslandschaft.
13.-17. Jh. Schlesien wird in mehrere
kleine Herzogtümer aufgeteilt.
14. Jh. Schlesien wird Teil des Heiligen
Römischen Reiches Deutscher Nation.
1420-1436 In den Hussitenkriegen wird
das Land stark in Mitleidenschaft gezogen.
1526 Schlesien fällt an die Habsburger.
16. Jh. Der Großteil der Schlesier
tritt zur lutherischen Kirche über. Die Gegenreformation
(Rekatholisierung) im 17. Jh. hat nur in Oberschlesien Erfolg.
1618-1648 Im 30-jährigen Krieg
werden große Teile Schlesiens ausgeplündert und zerstört.
17./18. Jh. Schlesien mit seinem Zentrum
Breslau entwickelt sich zu einem Zentrum deutschsprachiger Literatur
und mitteleuropäischer Wissenschaft.
1763 Rund 90 Prozent des schlesischen
Gebiets fallen an Preußen. Das Gebiet um Troppau, Jägerndorf,
Freiwaldau, Jauernig, Freudenthal und Teschen bleibt bis 1918
bei Österreich und wird deshalb als Österreichisch-Schlesien
bezeichnet.
19. Jh. Die deutsche Nationalstaatsidee
kann sich entfalten. Gleichzeitig führt die Industrialisierung
zu einem rasanten Bevölkerungswachstum, aber auch zur Verarmung
von Arbeitern und Kleinbauern, die 1844 im Weberaufstand in
Oberschlesien ihren Ausdruck findet.
1918/1921 Große Teile Oberschlesiens
und ein kleiner Grenzstreifen Niederschlesiens fallen an den
neugegründeten polnischen Staat, obwohl sich in der Volksabstimmung
60 Prozent der Bevölkerung für den Verbleib bei Deutschland
aussprechen.
1921-1939 Die deutsche Bevölkerung
leidet unter den national motivierten Polonisierungsmaßnahmen.
nach 1933 Nach der Machtergreifung
der NSDAP setzt eine gezielte Verfolgung von Oppositionellen
und Juden ein.
1939 Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs
wird der polnische Staat aufgelöst. Die seit 1919 verlorenen
Gebiete werden dem Deutschen Reich einverleibt.
ab Januar 1945 Aus Furcht vor der
Roten Armee flüchten große Teile der Bevölkerung
in den Westen. "Wilde Vertreibungen" und Gewalttaten
gegen die deutsche Zivilbevölkerung begleiten die Massenflucht.
1945-1948 Etwa 90 Prozent der deutschen
Bevölkerung wird aus Schlesien vertrieben. Die polnische
Regierung siedelt statt dessen ostpolnische (Galizien, Weißrußland)
und zentralpolnische Kolonisten an.
1945 Auf den Konferenzen von Jalta
und Potsdam werden alle Gebiete des Deutschen Reiches östlich
von Oder und Neiße bis zum Abschluss von Friedensverträgen
unter polnische bzw. sowjetische Verwaltung gestellt.
1970/1990 Schlesien wird durch mehrere
polnisch-deutsche Verträge ein Teil des polnischen Staates.
nach 1989 Die deutsche Minderheit
in Oberschlesien wird nach jahrzehntelanger Unterdrückung
und Benachteiligung rehabilitiert. Ihre Rechte als Minderheit
im polnischen Staat werden im Wesentlichen gewährleistet
und sollen in Zukunft weiter ausgebaut werden.
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