Deutsche aus Danzig, Westpreußen, Posen

10. Jh.-1795 Das spätere Posener Land und Teile Westpreußens = z.T. auch das frühere Pomerellen werden unter dem Begriff "Großpolen" zu einem der beiden politischen Kerngebiete des polnischen Herzogtums und späteren Königreichs.

997 Erste schriftliche Erwähnung Danzigs, das vom 15.-17. Jh. eine überragende wirtschaftliche Bedeutung für Polen und den gesamten Ostseeraum hat.

1309/1344 Danzig fällt an den Deutschen Orden. Marienburg wird Residenz der Hochmeister.

1466 mit Danzig, Thorn, Elbing und Marienburg (Pomerellen ist geographisch ungefähr mit dem späteren Westpreußen gleichzusetzen) und das Ermland fallen an Polen. Der deutschsprachige Adel und die deutsche Stadtbevölkerung von Danzig, Thorn usw. integrieren sich als eigenständige Woiwodwschaften in den polnisch/litauischen Staat.

16.-18. Jhdt. Infolge der Reformation Übertritt eines Großteils der deutschen Bevölkerung zu Luthertum und Calvinismus. Die Gegenreformation bewirtk Rekatholisierung außer in einigen Städten wie Danzig, Elbing, Thorn etc.

17. Jhdt bis 1721: in den nordischen Kriegen werden die Gebiete des späteren Westpreußen mehrfach verwüstet und erheblich entvölkert.

1772/1793 Nach den polnischen Teilungen fallen Danzig (1807-1814 unter französischer Oberhoheit Freie Stadtrepublik), das Posener Land und das seither Westpreußen genannte frühere Pomerellen und Herzogtum Preußen königlichen Anteils 1466-1772 an das Königreich Preußen.

1824-1878 West- und Ostpreußen werden in der gemeinsamen Provinz Preußen zusammengefasst.

nach 1830 Deutsche und polnische Nationalbewegungen prallen zunächst im Posener Land aufeinander.

1815-1918 Pommern ist als preußische Provinz Teil des Deutschen Bundes bzw. des Zweiten Deutschen Kaiserreichs.

1918/1920 Polen wird als eigenständiger Staat wieder errichtet. Im Friedensvertrag von Versailles müssen rund 90 Prozent der Provinz Westpreußen und das gesamte Posener Land an Polen abgetreten werden. Danzig und seine Umgebung wird als Freistaat unter Völkerbundaufsicht ernannt.

nach 1919 Die strengen Polonisierungsmaßnahmen führen zu Flucht und Abwanderung von mehreren Hunderttausend Deutschen aus Westpreußen und dem Posener Land.

1939 Nach dem Überfall des deutschen Wehrmacht auf Polen werden die Reichsgaue Danzig-Westpreußen und Wartheland gegründet. Der so genannte "Warthegau" wird mit deutschen Umsiedlern aus dem Baltikum, Galizien und Wohlynien besiedelt.

1945 Nach der Eroberung Westpreußens und des Posener Landes die anschließend wieder bis zur Gegenwart einen Teil Polens bilden, durch die Rote Armee beginnen Flucht und anschließende brutale Verteibung der gesamten deutschen Bevölkerung.

1990 Die Bundesrepublik Deutschland erkennt in den 2+4 Verträgen zur Deutschen Einheit die polnische Westgrenze endgültig an.

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