für die Landesausstellung: "Geschichte der Frauen in Bayern. Von der Völkerwanderung bis heute" |
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Zur Aufgabe des Didaktischen Hefts bzw. der Lehrer-Info | |
Das Didaktische Heft - die Lehrer-Info- wendet sich an Personen, die Gruppen oder Schulklassen beim Besuch der Frauenausstellung in Ingolstadt begleiten bzw. führen wollen in erster Linie an Lehrerinnen und Lehrer. Das Heft - die Lehrer-Info - kann nur einen Überblick über die Ausstellung vermitteln und einige Hilfen bei einem ersten Ausstellungsbesuch geben. Für eine umfassende Information zu den Ausstellungsobjekten und zum historischen Hintergrund der einzelnen Abteilungen der Ausstellung stehen der Ausstellungskatalog und die Mitglieder des wissenschaftlichen Ausstellungsdienstes (zu erreichen im Ausstellungsbüro) zur Verfügung. | |
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Inhaltsverzeichnis | |
Allgemeine Hinweise |
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Allgemeine Hinweise |
Öffnungszeiten Anreise Preise Museumspädagogisches Angebot Kinderbetreuung Adressen und Telefonanschlüsse |
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Didaktische Betreuung |
Angebote des Museums-Pädagogischen Zentrums München (MPZ)
Angebote des Hauses der Bayerischen Geschichte
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Konzeption der Ausstellung |
Eine Durchsicht von Geschichtsbüchern seien es Lexika, Handbücher oder auch einfache Schulbücher zeigt, daß in der Regel auf 20 bis 50 Nennungen von Männern nur eine einzige Frau erwähnt wird. In Wahrheit bietet Bayerns Geschichte eine Fülle von imponierenden Frauengestalten, doch in der geschriebenen Geschichte, in den Museen, in den Unterrichtswerken sind sie bis heute nicht adäquat repräsentiert. Die Aufgabe dieser Ausstellung ist es, die vergessene Geschichte" der Frauen in Bayern bekannt zumachen und sie in ihren Hauptlinien darzustellen. Will man die Leistungen von Frauen würdigen, so bedarf es wie bei den Männern auch der Vergleiche. Weitgehend hat aber die Überlieferung bereits vorentschieden, welche (wenigen!) Frauen wir heute überhaupt zur Kenntnis nehmen können. Von den 50 Millionen Frauen, die seit der Völkerwanderung bis in unsere Gegenwart in Bayern lebten, sind es kaum fünftausend, denen konkrete Erinnerungsstücke zuzuordnen sind, und knapp tausend, von denen wir ausreichende biographische Umrisse angeben können. Wenn man dann noch bedenkt, daß die Mehrzahl dieser Frauen im 19. und 20. Jahrhundert lebte oder noch lebt, dann wird einem erst bewußt, wie dünn die Überlieferung ist, um ein Bild der Lebensumstände der Frauen während der letzten 15 Jahrhunderte auszumalen. Für die meisten Jahrhunderte gilt zudem, daß die zugänglichen Nachrichten fast ausschließlich Angehörige der adeligen Oberschicht betreffen, die ihrerseits nur wenige Prozentanteile der gesamten Bevölkerung ausmachten. Über das individuelle Leben und den Lebensalltag der restlichen 98 Prozent der Bevölkerung ist so gut wie nichts erhalten. Dieser Sachverhalt der Informationsverminderung läßt sich auch bei der Objektüberlieferung beobachten: Die Überlieferung aus dem Mittelalter, die in den Beständen kirchlicher oder weltlicher Schatzkammern und Archive greifbar ist, hatte mit Repräsentation und Zeremoniell zu tun und ist daher notwendigerweise einseitig. Was aber als unbeabsichtigte Überlieferung zum Zufallsfund der Ausgräber wurde, war vorrangig aus Edelmetall oder anderem widerstandfähigem Material, das meist mit herausgehobenen Persönlichkeiten oder Anlässen zu tun hatte, nicht aber mit dem alltäglichen Frauenleben. Geschichte ist Konstruktion und Frauengeschichte besonders": dieser Einwand soll als kritisches Motiv die ganze Ausstellung begleiten. Die Ausstellung stellt in ihren einzelnen Abschnitten immer wieder andere Qualitäten von Geschichte vor: von textlosen Fundobjekten der archäologischen Vor- und Frühgeschichte" über die unterschiedlich dichten Überlieferungen mittelalterlicher und neuerer Zeit bis zur statistisch fundierten Sozialgeschichte und Kulturanalyse. Bis in unser Jahrhundert hinein ist es aufgrund der Überlieferungsnormen nur begrenzt möglich, Frauen als individuelle Persönlichkeiten zu erfassen. Überwiegend wurde von den weiblichen Vertretern der feudalen Oberschicht nur ihre amtlichen" Handlungen und ihre Wahrnehmung der vorgegebenen Rollen tradiert. Besondere Aufmerksamkeit verdienen gerade die Frauen, die es wagten, entgegen den Widerständen der Zeit als Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen oder auch als Handwerkerinnen Besonderes zu erreichen. Je unhaltbarer der männliche Überlegenheitsanspruch im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde, desto heftiger wurden die beleidigenden Ausfälle Frauen gegenüber. Als ein Beispiel sei hier nur Theodor von Bischoff angeführt, der sich vehement gegen ein Medizinstudium der Frauen wandte. Noch 1872 lautete sein Credo: Es fehlt dem weiblichen Geschlechte nach göttlicher und natürlicher Anordnung die Befähigung und Pflege zur Ausübung der Wissenschaften. " In mehreren Themensträngen verfolgt die Ausstellung in Ingolstadt das Thema Frauen in Bayern":
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Bezüge zum Unterricht |
Die Frauenausstellung in Ingolstadt enthält schon aufgrund ihrer Thematik ein breitangelegtes Angebot für fast alle Jahrgangsstufen der Grund-, Haupt- und weiterführenden Schulen. Fast jeder der einzelnen Abteilungen steht in einem unmittelbaren Bezug zu den Lehrplänen bayerischer Schulen. Durch den weitgespannten Zeitraum von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart ist ein direkter Bezug der Ausstellung zum Geschichtsunterricht aller Schularten und Jahrgangsstufen von selbst gegeben. Daneben werden aber auch viele Themenbereiche behandelt, die für den Ethik- oder Religionsunterricht von Bedeutung sind, vor allem auf der Mittel- und Oberstufe. Als Beispiele seien hier nur einige Schlagworte aus den Lehrplänen aufgeführt: verschiedene Abschnitte eines Menschenlebens; Formen der Regelung des menschlichen Zusammenlebens; Rolle der Geschlechter in Geschichte und Gegenwart; Suche nach Identität und Selbsterfahrung; christliches Menschenverständnis. Ferner bietet die Ausstellung für den Sozialkundeunterricht ein umfangreiches Anschauungsmaterial. Dies gilt vor allem für die Themenbereiche Familie, Sozialisationsinstanzen; Jugend und Alter als Lebensphasen; Rolle der Frau im soziokulturellen Wandel; gesellschaftliche Entwicklungstendenzen. Außerdem bestehen enge Bezüge zu Themenbereichen, die für den Kunstunterricht relevant sind: Im Eingangsbereich wird auf die Bedeutung der Archäologie eingegangen; Leitbilder in der Werbung lassen sich vor allem in der Abteilung B objektbezogen behandeln; die Rolle der Künstlerinnen wird in der Abteilung D thematisiert. Im übrigen ist ein Ausstellungsbesuch hervorragend dazu geeignet, das Prinzip des fächerübergreifenden Lernens zu praktizieren. Das sonst im Unterricht der Gymnasien häufig beklagte fächerbezogene Schubladendenken" kann hier gar nicht erst aufkommen. |
Abteilungen der Ausstellung |
A) Geschichte ohne FrauenB) Bilder von bayerischen Frauen
C) Schattenrisse aus der Werkstatt der Archäologie
D) Frauen im Lichte der Geschichte.
E) Weiblicher Lebenslauf
F) Frauenarbeit Das vergessene Fundament der Geschichte
G) Selbst ist die Frau Wandel in der Rechtsstellung
H) Blick nach vorn
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Pläne der Ausstellung |
Ausstellungsgebäude "Exerzierhaus"
(Eingang, "Netzwerk", Internet - Terminals, Café, Forum usw.): - JPEG, 580x205, 27 KB- Ausstellungsgebäude "Reithalle" (Erd- und Obergeschoß, Hauptaustellung): - JPEG, 580x563, 65 KB- |
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Leitobjekte |
[Die arabischen Ziffern verweisen auf die Katalognummer, zeigt an, daß dazu eine Abbildung im Internet vorhanden ist, sowie deren Größe in Bildpunkten und KiloByte.] |
Objekt | Katalognummer |
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Ruhmeshalle (Foto) | A 1-2, - JPEG, 417x560, 46 KB- |
Die schöne Coletta (Litho ) | B 1-1a |
Epitaph des Bauern Engelburger (Abguß) | B 2- 1a |
Singold (Brunnenfigur) | B 3-2, - JPEG, 377x525, 39 KB- |
Hinrichtung der Pappenheimer (Flugblatt) | B 4-4a |
Metzgerinnen (Illustration) | B 5-1e, - JPEG, 547x375, 72 KB- |
Amulette | C 4, -JPEG, 366x478, 24 KB- |
Spinnwirtel | C 5-1a-e, - JPEG, 298x438, 24 KB- |
Fund von Wittislingen (Fibeln) | C 6-3a-r |
Isabeau de Bavière (Siegel) | D 1-5a |
Brautgeld der Kurfürstin Leopoldine (Geldrollen) | D 2-2h |
Hernriette Adelaide (Ölbild) | D 3-1, - JPEG, 358x471, 47 KB- |
Hl. Walburga (Bildteppich) | D 4-1, - JPEG, 500x397, 75 KB- |
Äbtissin Adelgundis (Krummstab) | D 4-8b |
Argula von Grumbach (Flugschrift) | D 5-4b |
Katharina Treu (Tafelbild) | D 6-2, - JPEG, 504x385, 39 KB- |
Putzmacherladen (Kaufladen) | E 2-2 |
Ehevertrag der Appolonia Landmann (Brief) | E 3-7a |
Geburtsdarstellung (Votivbild) | E 4-6 |
Erzherzogin Maria Antonia v. Österreich (Ölbild) | E 4-4, - JPEG, 543x383,34 KB- |
Kleinbürgerliche Küche (Ensemble) | E 5-1a-c |
Therese Gastager (Foto) | E 6-3 |
Bobberkranz | E 7-2a |
Erika Groth-Schmachtenberger (Fotos) | F 1-5 |
Susanne Preißler (Gemme) | F 2-11 |
Schmiedewerkstatt (Foto) | F 2-25a |
Examensprotokoll der Maria Xaveria von Egger | F 3-6b |
Magd in Diensttracht (Altarbild) | F 6-2 |
Fahne des katholischen Arbeitervereins Kaufbeuren | F 5-3c, - JPEG, 554x503, 86 KB- |
Diakonissenalbum | F 6-3h |
Ellen Amann, Bahnhofsmission | F 6-9, - JPEG, 420x299, 27 KB- |
Schreibbüro Gruber (Foto) | G 1-10 |
Frauendemonstration in München (Foto) | G 2-8b |
Anna Neumeyer (Foto) | G 3-9 |
Verleihung des Mutterkreuzes (Foto) | G 3-15, - JPEG, 560x356, 51 KB- |
Antonie Nopitsch (Trachtenpuppen) | G 3-27a |
Jella Lepmann (Plakat) | G 4-8 |
Marie Marcks (Karikaturen) | G 4-20g |
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