Der kostbare, reich mit
Gold und Silber durchwirkte Bildteppich war ursprünglich
Bestandteil eines Thronbaldachins des Pfalzgrafen
Ottheinrich (1502-1559) in seinem Residenzschloss
Neuburg an der Donau. Ein Inventar des Neuburger
Schlosses von 1568 überliefert, dass die Himmelfahrt
Christi über dem Thronenden als Baldachinhimmel
angebracht war, während ein heute nicht mehr
nachweisbarer Wirkteppich mit der Darstellung des
Abendmahls Christi die Rückwand des Baldachins bildete.
Wohl wegen dieser Verwendung in einem Baldachin besitzt
die Tapisserie keine Bordüre mehr. Den Entwurf zu diesem
Bildteppich schuf der bedeutende flämische Maler Michiel
Coxcie, der stilistisch in der Nachfolge Raffaels steht.
Drei Apostel verfolgen im Vordergrund kniend das
Ereignis der Himmelfahrt Christi, während im Mittelgrund
Maria und weitere Apostel betend verharren, umringt von
einer staunenden Menschenmenge. Das Geschehen ist in
eine weite, stimmungsvolle Panoramalandschaft
eingebettet. Motivisch steht der Baldachin in engem
Zusammenhang mit dem protestantischen Bildprogramm der
Neuburger Schlosskapelle. Das gleiche Teppichensemble
besaßen auch die protestantischen Kurfürsten am
sächsischen Hof in Dresden. Es wird heute im
Metropolitan Museum of Art in New York verwahrt.
Titel:
Himmelfahrt
Christi
Teppichfolge:
Entstehungsland:
Flandern
Entstehungsort:
Brüssel (?)
Datierung
um 1540
Entwurf:
Michiel Coxcie
(1499 bis 1592) zugeschrieben
Wirker:
Wirkermarke:
Bezeichnung:
Stadtmarke:
Material:
Wolle, Seide,
Silberlahn und Silberlahn, vergoldet
Technik:
Wirkteppich
Maße:
ca. H. 240 cm,
B. 223 cm
Provenienz:
Schloss Neuburg
an der Donau
Eigentümer:
Bayerische
Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und
Seen