Die Bayerische Landesausstellung 2014 war dem ersten
wittelsbachischen Kaiser, Ludwig IV., gewidmet. Sie konnte über
140.000 Besucher in der UNESCO-Weltkulturerbestadt Regensburg
begrüßen. Der Ausstellung ist es damit gelungen, das Interesse an
einer Persönlichkeit der bayerischen Geschichte zu wecken, die auf
den ersten Blick nicht allzu bekannt ist. Nachdem die
Ausstellungsarchitektur abgebaut und die Exponate sicher in die
Museen und Sammlungen zurückgekehrt sind, bleiben neben dem noch
lieferbaren
Katalog zwei für die Ausstellung erarbeitete Projekte,
die wir weiterhin auf unserer Website präsentieren:
- die Karte zu über 100 Erinnerungsorten, die in ganz Bayern auf unterschiedliche
Weise an Ludwig IV. erinnern, und
- den Stadtrundgang
in Regensburg auf den Spuren des Kaisers.
Das Ausstellungsthema: „Wir sind Kaiser. Ludwig IV. der
Bayer“
Kaiser Ludwig IV. (1294/1314–1347), genannt „der Bayer“, nimmt einen
ersten Platz ein in der Ahnengalerie der „bayerischen Helden“. Über
viele Jahrhunderte war er eine Identifikationsfigur der bayerischen
Geschichte: als erster Wittelsbacher auf dem Kaiserthron, als
Förderer der Städte, als Mehrer des bayerischen Herzogtums und nicht
zuletzt als standhafter Kämpfer gegen päpstliche Machtansprüche. Das
vielleicht eindrucksvollste Zeugnis für diese durchwegs positive
bayerische Erinnerung an Kaiser Ludwig ist das
spätgotisch-frühbarocke Grabmal in der Münchner Frauenkirche. In
bemerkenswertem Gegensatz hierzu stehen die Versuche seiner Gegner,
das Andenken an ihn zu tilgen. Maßgeblich hierfür war die päpstliche
Kanzlei, die hartnäckig von „Ludovicus Bavarus“ sprach, von „Ludwig
dem Bayern“, und ihm damit die Herrschaft über das Reich absprechen
wollte. Vollends verdunkelt wurde sein Bild in der Geschichte dann
durch den Gegenkönig und Nachfolger Karl IV.
In der öffentlichen Wahrnehmung findet die Phase zwischen dem Ende
der Stauferherrschaft und dem Kaisertum des prächtig in Prag
residierenden Karl IV. wenig Beachtung. Doch vieles, wofür Ludwigs
Nachfolger gerühmt wurde, geht bereits auf die Zeit des
Wittelsbachers auf dem Kaiserthron zurück. Damals lag Bayern im
Blickpunkt Europas. Es war die Zeit, in der grundlegende Neuerungen
das überkommende Weltbild in Frage stellten, in der neue
gesellschaftliche Gruppen Einfluss auf das Spiel der Mächtigen
nahmen, eine Zeit, in der manches seinen Anfang nahm, das die
moderne Welt heute prägt. Dies und das 700-jährige Jubiläum der
Königswahl Ludwigs des Bayern im Jahr 1314 sind der Anlass, seine
Herrschaft und deren Grundlagen in den Mittelpunkt einer großen
Retrospektive zu stellen ... weiterlesen
TV-Spot zur Bayerischen Landesausstellung
Kinderführer:
Die Lösung des Rätsels … finden Sie ...
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