I. Reichsstadt und Fürststift

Kempten - katholische Fürstabtei und evangelische Reichsstadt

Die Siedlungsgeschichte Kemptens reicht mindestens bis in die Römerzeit zurück. Das römische Cambodunum erstreckte sich vom 1. bis zum 3. nachchristlichen Jahrhundert auf dem Lindenberg östlich der Iller. Für die Spätantike ist auf der geschützten Burghalde ein Kastell nachweisbar.

Weitgehend im dunkeln liegen die Anfänge Kemptens im frühen Mittelalter.

Aus der Missionszelle des hl. Magnus erwuchs eine Benediktinerabtei. Schon Karl der Große förderte das junge Kloster durch Privilegien.

Schenkungen vergrößerten den Besitz an Grund und Boden sowie an Herrschaftsrechten. Bis zum 13. Jahrhundert hatte er sich zu einer „Grafschaft Kempten" verdichtet.

1289 erhielt die daraus entstandene Stadt Kempten ein Privileg König Rudolfs I. von Habsburg. Es bedeutete eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Reichsfreiheit. 1525 verlor der Abt die letzten Rechte innerhalb der Stadt, die sich in der Folge der Reformation zuwandte.

Zur „Doppelstadt" wurde Kempten nach den Zerstörungen des 30jährigen Krieges.

Fürstabt Roman Giel von Gielsberg befahl den Wiederaufbau des Klosters. Die Residenz gilt als eine der frühesten barocken Klosteranlagen in Süddeutschland.

Aus der Siedlung um die Residenz wurde die Stiftsstadt Kempten. 1802/03 gelangten Reichsstadt und Stiftsstadt unter bayerische Herrschaft.

Modell
Modell der Reichsstadt und
des Stiftes Kempten
(JPEG, 404x221, 31 KB)

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