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Als Österreich noch bei Bayern war …

Die Landesausstellung „Bayern und Österreich im Mittelalter“ erzählt die gemeinsame Geschichte zweier Länder in der Zeit vom 8. bis zum 14. Jahrhundert. Stand am Anfang dieser Entwicklung die Expansion der Bayern in das heutige Österreich, so emanzipierte sich
„ostarrîchi“ in politischen und kulturellen Fragen im Hochmittelalter und zeigte sich im Spätmittelalter Bayern schließlich vielfach überlegen.

In vier Themeninseln werden die Inhalte dieser Beziehung chronologisch und thematisch gebündelt:

Expansion und Austausch: Auf nach Osten – Leben am Fluss – Ordnungen und Lebenswelten
Die bayerische Expansion ab dem späten 8. Jahrhundert war weder ein ungebrochener oder
planmäßiger Besiedlungsprozess, noch war die „marchia orientalis“ ein Niemandsland. Kelten, Romanen, Awaren und Slawen hatten Spuren hinterlassen und lebten teils noch immer hier. Die Bemühungen von bayerischem Adel und Klerus, Gebiete in der Ostmark dauerhaft zu erschließen, scheiterten jedoch vielfach; erst nach und nach etablierten sich stabile Siedlungen und feste Herrschaftsformen.
Die Donau bildete die wichtigste Verkehrsader zwischen Bayern und seiner östlichen Mark.
Schon früh wurde zwischen Ost und West mit Salz, Eisen und Wein gehandelt; über den
Strom kamen Missionare, Bauern und Soldaten ins Land. Sie alle bewirkten einen facettenreichen Austausch, durch den christlicher Glaube und Kultur ebenso ins heutige Österreich gelangten wie politische und soziale Strukturen.

Adel & Burg: Die Burg – Ritterleben – Adelige Herrschaft – Schatzkammer höfische Dichtung
Der Adel war ein wichtiger Akteur des kulturellen und politischen Austauschs: Geschlechter
wie die Vornbacher waren im Alt- wie im Neusiedelland aktiv und schufen so eine enge Verbindung von Herzogtum und Mark. Die Burg von Burghausen, ursprünglich von den Sighardingern errichtet und heute die längste Burg der Welt, ist der ideale Ort, um das Leben auf einer Burg in Szene zu setzen: Hier lässt sich die militärische Funktion ebenso beleuchten wie die Rolle der Burgen als Herrschafts- und Wirtschaftszentren, um die herum allmählich die Städte entstanden. Dargestellt wird auch die höfische Kultur – das Nibelungenlied und der Minnesang stehen beispielhaft für spezifisch adlige Lebensformen.

Kirche: Bischöfe, Mönche, Kanoniker – Schatzkammer Buchkunst – Schatzkammer Sakrale Kunst
Bistümer und Klöster spielten in der Herrschaftsbildung ebenfalls eine herausragende Rolle,
entfalteten darüber hinaus auch eine enorm integrative Wirkung. Die Klöster der Benediktiner
bildeten ebenso wie die Augustinerchorherrenstifte Zentren der Kommunikation
und vor allem der Gelehrsamkeit. Dabei wirkten in Bayern und seiner östlichen Mark mit
Gerhoch von Reichersberg und Frau Ava Persönlichkeiten, die sich intellektuell und literarisch auf der Höhe der Zeit bewegten.
Ein Blick auf die kirchliche Kunst rundet das Thema ab: Auch hier zeigt sich, wie der maßgebliche Einfluss zunächst von altbayerischen Zentren wie Regensburg, Salzburg und Passau ausging, ehe sich in Österreich eigenständige Kunstformen entwickelten.

Emanzipation und Konflikt: Wo ist Bayern? – Aus eins mach drei – Kampf um die Krone – Bayern, Österreich und das Reich
Im Verhältnis der „marchia orientalis“ zum bayerischen Kernherzogtum lassen sich ab dem
12. Jahrhundert mannigfaltige Emanzipationsprozesse feststellen, an deren Ende Österreich
nicht nur politisch selbstständig war, sondern sich hierbei und in kulturellen Fragen sogar
vielfach als überlegen zeigte. Die Wittelsbacher in Bayern und die Habsburger in Österreich vermochten im 13. Jahrhundert ihre Herrschaft als Landesherren deutlich auszubauen. Dabei blieben sie einander durch vielfältige Formen der Zusammenarbeit und der Abgrenzung verbunden. Über den Kampf um die Krone zwischen Ludwig dem Bayern und Friedrich dem Schönen führt die Beziehung zwischen Bayern und Österreichs im 14. Jahrhundert ins Zentrum der Reichsgeschichte.
Damit wird zum einen die Rolle beider Länder in einem weiteren Kontext gewürdigt, zum
anderen werden vielfältige Anknüpfungsmöglichkeiten für die oberösterreichische Landesausstellung 2012 geschaffen, die die Geschichte Bayerns und Österreichs in der Frühen Neuzeit darstellt.


Ostarrîchi-Urkunde<br><br>Die Taufe Österreichs – Urkunde Ottos III. für Bischof Gottschalk von Freising, 1. November 996, so genannte „Ostarrîchi-Urkunde“.<br><br>In der Schenkungsurkunde Kaiser Ottos III. (König 983, Kaiser 996-1002) an die Freisinger Kirche überträgt der Kaiser dem Freisinger Bischof Gottschalk (gest. 1005) den in königlichem Besitz befindlichen Ort „Nuuanhova“ (Neuhofen an der Ybbs, heute Niederösterreich) sowie dreißig in unmittelbarer Umgebung liegende königliche Hufen „in der Gegend, die in der Volkssprache Ostarrîchi heißt“. Mit dem althochdeutschen Wort „ostarrichi“ übersetzte der Schreiber der Urkunde die zuvor für das „östliche Gebiet“ gebräuchliche lateinische Wendung „regio orientalis“. Dieser Akt gilt als die „Taufe“ Österreichs, von der an sich der Name nach und nach einbürgerte.<br><br>Urkunde Ottos III. für Bischof Gottschalk von Freising Pergament, 1. November 996<br><br>©  Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München<br><br>Verwendung nur im Rahmen der Berichterstattung zur Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2012.<br>Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten (HdBG, Pf 101751, 86007 Augsburg)
Ostarrîchi-Urkunde
  Gotisches Glasfenster aus der ehemaligen Frauenkirche<br><br>Gotisches Glasfenster aus der ehemaligen Frauenkirche, Stift Reichersberg. Die Scheiben stammen aus bayerischen Werkstätten.<br><br>Wernher und Dietburga von Reichersberg stifteten nach dem frühen Tod ihres einzigen Kindes 1084 ihre Burganlage und gründeten darin ein Augustinerchorherrenstift. Kirchengeschichtlich betrachtet, bildeten Bayern und Österreich einen gemeinsamen Kulturraum: Ober- und Niederösterreich gehörten zu weiten Teilen zur Diözese Passau. Das Glasfenster versinnbildlicht die über Jahrhunderte anhaltende Nähe der beiden Regionen: Die Glasscheiben in der ehemaligen Frauenkirche des heute österreichischen Klosters, die in einzigartig frischen Farben die Anbetung der Könige zeigen, wurden in bayerischen Werkstätten gefertigt.<br><br>Gotisches Glasfenster aus der ehemaligen Frauenkirche, Stift Reichersberg Bayern, um 1470.<br><br>©  Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg<br><br>Verwendung nur im Rahmen der Berichterstattung zur Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2012.<br>Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten (HdBG, Pf 101751, 86007 Augsburg)
Gotisches Glasfenster aus der ehemaligen Frauenkirche
  Handschrift D des Nibelungenlieds<br><br>Handschrift D des „Nibelungenlieds“ – Weltliteratur aus dem bairisch-österreichischen Donauraum.<br><br>Das Nibelungenlied wurde vermutlich um 1200 am Passauer Bischofshof von einem anonymen Dichter verfasst. Der auf älteren Sagenstoffen basierende Text wurde das gesamte Mittelalter hindurch vor allem beim Adel gern gelesen, zahlreiche Handschriften wurden bis ins ausgehende Mittelalter angefertigt. Die Handschrift D ist eine der vier vollständig erhaltenen ältesten Fassungen aus dem 13. und 14. Jahrhundert. In bairisch-österreichischem Dialekt verfasste der Autor rund 2400 Strophen über Leben und Tod des Helden Siegfried und die Rache, die seine Frau Kriemhild an den Burgunden nimmt. Obwohl ihnen ihr schreckliches Ende von zwei Meerjungfrauen aus der Donau prophezeit wird, ignorieren sie die Warnung und ziehen die Donau entlang an den Hof König Etzels. Auf ihrem Weg nach Ungarn müssen sie unter anderem auch gegen die Bayern kämpfen.<br><br>Handschrift D des „Nibelungenlieds“<br>Pergament; 1. Drittel 14. Jh.<br><br>© Bayerische Staatsbibliothek, München, Cgm 31.<br><br>Verwendung nur im Rahmen der Berichterstattung zur Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2012.<br>Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten (HdBG, Pf 101751, 86007 Augsburg)
Handschrift D des Nibelungenlieds
         
Cundpald-Kelch<br><br>Bayerisch-fränkische Expansion, christliche Mission: Der vermutlich in einem bayerischen Kloster gefertigte Cundpald-Kelch gelangte in der Awarenzeit nach Ungarn.<br><br>Der feuervergoldete Kupferkelch wurde 1879 beim Bau einer Zuckerfabrik in Petöhaza (Ungarn), südöstlich des Neusiedler Sees, geborgen. Er wurde vermutlich in einem bayerischen Kloster geschaffen und weist in seiner Gestalt und Verzierung Ähnlichkeiten mit dem Tassilo-Kelch auf. Die Inschrift „+ CUNDPALD FECIT“ nennt den Goldschmied, vielleicht auch den Stifter des Kelchs. Der Fundort belegt die Ausdehnung der frühen christlichen Mission im Osten, die mit der Ausweitung des Frankenreichs einherging. Für diese wiederum verpflichtete Karl der Große auch die kirchliche Aristokratie. Ehe sich Karl 795/96 in dem Gebiet durchsetzen konnte, musste sich 791 sein in einem ersten Feldzug gescheitertes Heer über die Gegend bei Petöhaza zurückziehen. Es ist gut möglich, dass der Kelch dabei als Beute eines awarischen Kriegers zurückblieb.<br><br>Cundpald-Kelch<br>Kupferblech, getrieben, feuervergoldet möglicherweise Salzburg, Kloster Kremsmünster oder Mondsee 760-780<br><br>© Soproni Múzeum, Sopron<br><br>Verwendung nur im Rahmen der Berichterstattung zur Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2012.<br>Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten (HdBG, Pf 101751, 86007 Augsburg)
Cundpald-Kelch
  Doppelarmiges Reliquienkreuz<br><br>Das mit Edelsteinen und Goldfiligran verzierte doppelarmige Reliquienkreuz, vermutlich aus dem 11. Jahrhundert, belegt die künstlerische Nähe zwischen Byzanz und Bayern.<br><br>Die Ausführung des Reliquienkreuzes greift byzantinische Formen auf, die allerdings ebenso im Westen verwendet wurden, weswegen Entstehungsort und Entstehungszeit heute nicht genau nachzuvollziehen sind. Zu welchem Zeitpunkt das Doppelkreuz nach Salzburg gelangte, ist ebenfalls unklar. In seinen Aufzeichnungen behauptet der Salzburger Chronist Hans Stainhauser im Jahr 1598, Bischof Johannes Peckenschlager habe das Kreuz bei seiner Flucht aus Ungarn 1465 nach Salzburg mitgebracht. Zuvor könnte es als Schwurkreuz der ungarischen Könige gedient haben.<br><br>Doppelarmiges Reliquienkreuz Gold, Silber, Jaspis Intaglio, Email, Edelsteine Kreuz: Ungarn(?),spätes 11./frühes 12. Jahrhundert Fuß: Ungarn; 2. Viertel 14. Jh.<br><br>© Dommuseum, Salzburg<br><br>Verwendung nur im Rahmen der Berichterstattung zur Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2012.<br>Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten (HdBG, Pf 101751, 86007 Augsburg)
Doppelarmiges Reliquienkreuz
  Zechbuch der Passauer Salzfertiger und Schiffsleute<br><br>Darstellung eines Salzschiffes auf dem Inn zwischen Passau und Laufen, oben unbeladen innaufwärts unterwegs „hinwider gein Lawffen“, unten beladen mit einem großen Salzfass auf dem Weg innabwärts „hinaw gein Pazzaw“; Abbildung aus dem Zechbuch der Passauer Salzfertiger und Schiffsleute von 1422.<br><br>Die Abbildung aus dem Zechbuch der Passauer Salzfertiger und Schiffsleute veranschaulicht das Prinzip der Naufahrt und der Gegenfahrt, wie sie bereits um 900 in der Raffelstetter Zollordnung beschrieben steht: Bei der Naufahrt flussabwärts legten die Schiffe an einem Tag bis zu 40 Kilometer zurück. Für die Steuerung verwendete man ruderartige Stecken. Gegen den Strom mussten die Schiffe von Land aus von so genannten Schiffsreitern oder Treidlern gezogen werden. Diese Arbeit übernahmen zunächst Tagelöhner, im Lauf des Mittelalters wurden nach und nach Pferde eingesetzt. Die Abbildung von 1422 dürfte demnach bereits historisierend sein.<br><br>Der Begriff Zeche steht im Mittelalter für Bruderschaften oder Zünfte. Zechbücher waren demnach Verzeichnisbücher, in denen Vereinbarungen der Gemeinschaft festgehalten wurden. Im vorliegenden Passauer Zechbuch finden sich unter anderem neben Urkundenabschriften und Privilegien der Zunft auch Verzeichnisse über die Mitglieder.<br><br>Abbildung aus dem Zechbuch der Passauer Salzfertiger und Schiffsleute Aquarellierte Federzeichnung; Pergament, Papier; 1422<br><br>© Stadtarchiv, Passau<br><br>Verwendung nur im Rahmen der Berichterstattung zur Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2012.<br>Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten (HdBG, Pf 101751, 86007 Augsburg)
Zechbuch der Passauer Salzfertiger und Schiffsleute
         
Siegel der Goldenen Bulle<br><br>Die Goldene Bulle von 1356: Neuordnung im Reich – Österreich bleibt außen vor.<br><br>Mit der „Goldenen Bulle“ regelte Kaiser Karl IV. 1356 die Wahl des deutschen Königs für, wie sich herausstellen sollte, die folgenden 450 Jahre. Er legte in dieser Verfassungsurkunde überdies die Rangordnung im Reich unumstößlich fest. Für den ehrgeizigen Habsburger Rudolf IV. war es ein herber Schlag, dass Österreich dabei ungenannt blieb, während die Wittelsbacher mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein und der Markgrafschaft Brandenburg – vorübergehend – gleich zwei Sitze im Kreis der Kurfürsten erhielten.<br><br>Siegel der Goldenen Bulle (Pfälzisches Exemplar) Wachs, Gold; 1356<br><br>© Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München<br><br>Verwendung nur im Rahmen der Berichterstattung zur Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2012.<br>Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten (HdBG, Pf 101751, 86007 Augsburg)
Siegel der Goldenen Bulle
  Schwert aus der Traun bei Linz<br><br>Zweischneidiges karolingisches Schwert, so genannte Spatha, aus dem ausgehenden 8. Jahrhundert. Der Flussfund aus der Traun bei Linz verweist auf das kriegerische Vordringen ostfränkischer, vielleicht bayerischer Reitertruppen in das Gebiet östlich des Reichs.<br><br>Bei der Waffe handelt es sich um den zweischneidigen Schwerttyp des ausgehenden 8. Jahrhunderts, der noch als Spatha bezeichnet wird. Spathen waren für den Hieb vom Pferd herab vorgesehen. Für den Zweikampf, der wohl noch nicht üblich war, waren sie nicht geeignet. Das hochwertig gearbeitete Schwert wurde 1902 bei Linz nahe der Donaumündung aus der Traun geborgen. Es gehörte wohl zur Ausstattung eines vornehmen berittenen Kriegers. Da ein solch wertvolles Schwert eher nicht einfach unbemerkt verloren ging, ist anzunehmen, dass er es absichtlich zurückließ; vielleicht als Opfergabe im Rahmen eines Rituals. Der Fundort belegt das weite Vordringen der ostfränkischen, vielleicht bayerischen Reiterheere in das Gebiet östlich des Reichs im frühen Mittelalter.<br><br>Zweischneidiges karolingisches Schwert, so genannte Spatha Eisen, Messing Ostfranken, vor 800<br><br>©  Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg<br><br>Verwendung nur im Rahmen der Berichterstattung zur Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2012.<br>Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten (HdBG, Pf 101751, 86007 Augsburg)
Schwert aus der Traun bei Linz
  Modell der Stadt und Burg Burghausen<br><br>Detailgetreues Modell der Stadt und Burg Burghausen von dem Straubinger Drechslermeister Jakob Sandtner aus dem Jahr 1574.<br><br>Die erste urkundliche Erwähnung Burghausens stammt aus dem Jahr 1024. Otto II. verlieh dem Maut- und Marktort 1235 das Stadtrecht. Das Stadtmodell verdeutlicht den unmittelbaren Zusammenhang von Stadt, Burg und Fluss in beeindruckender maßstabsgetreuer Detailgenauigkeit. Herzog Albrecht V. holte den Straubinger Drechsler Jakob Sandtner, der mit einem Modell der Stadt Straubing auf sich aufmerksam gemacht hatte, nach München und beauftragte ihn, die bedeutendsten Städte des Herzogtums, München, Landshut, Ingolstadt und Burghausen, in Modellen zu erfassen.<br><br>Detailgetreues Modell der Stadt und Burg Burghausen von Jakob Sandtner Lindenholz; 1574 (Kopie des Originals) Stadtmuseum, Burghausen (Original im Bayerischen Nationalmuseum, München).<br><br>©  Digitalbild: Stadt Burghausen<br><br>Verwendung nur im Rahmen der Berichterstattung zur Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2012.<br>Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten (HdBG, Pf 101751, 86007 Augsburg)
Modell der Stadt und Burg Burghausen
         
Luftaufnahme Burg(hausen)<br><br>Blick aus der Luft auf die weltlängste Burg: 1051 Meter erstreckt sich die Anlage über der Altstadt rechts und dem Wöhrsee links. Die Brücke über die Salzach verbindet Bayern und Österreich.<br><br>© Digitalbild: Stadt Burghausen und Burghauser Touristik GmbH<br><br>Verwendung nur im Rahmen der Berichterstattung zur Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2012.<br>Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten (STADT BURGHAUSEN, Sachgebiet Städtische Museen und Stadtarchiv, Stadtarchiv Burghausen, Stadtplatz 112, D-84489 Burghausen)
Luftaufnahme Burg(hausen)
  Tretradkran im Gärtlein auf der Altan<br><br>Tretradkran im Gärtlein auf der Altan in der Hauptburg der Burghauser Burg. Unter Verwendung mehrerer Kubikmeter Lärchenholz fertigten die Schreiner Karl Brindl und Konrad Berger aus Obing nach mittelalterlichen Plänen den knapp acht Meter hohen Kran.<br><br>© Fritz K. E. Armbruster, Wasserburg<br>© Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg<br><br>Verwendung nur im Rahmen der Berichterstattung zur Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2012.<br>Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten (STADT BURGHAUSEN, Sachgebiet Städtische Museen und Stadtarchiv, Stadtarchiv Burghausen, Stadtplatz 112, D-84489 Burghausen)
Tretradkran im Gärtlein auf der Altan.
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Krug aus dem Goldschatz von Nagyszentmiklós<br><br>Der aus 21karätigem Gold gearbeitete Krug stammt aus dem nach seinem Fundort so genannten Goldschatz von Nagyszentmiklós (heute Sânnicolau Mare in Rumänien).<br><br>Der Schatz gilt mit 23 Gefäßen und einem Gewicht von insgesamt zehn Kilogramm als der größte erhaltene Goldschatz des europäischen frühen Mittelalters. Die Goldgefäße zeigen die vielfältigen kulturellen Einflüsse im südöstlichen Donauraum am Beginn des 8. Jahrhunderts. Konkret nachweisen lassen sich in den Gefäßen byzantinische, südrussische, mittelasaiatische, spätsassanidische und awarische Elemente.<br><br>Vermutlich war das repräsentative Geschirr einst im Besitz der Awaren. Das Reitervolk siedelte im Frühmittelalter im Karpatenbecken. Den Untergang des kulturell hochstehenden Awarenreich besiegelten die Feldzüge Karls des Großen in den Jahren 791 und 803. Ein Großteil des awarischen Königsschatzes wurde in der Folge nach Aachen gebracht und wohl dort eingeschmolzen.<br><br>Zur Zeit des Schatzfundes 1799 gehörte das Gebiet zur k. u. k. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, gelangte so in den Besitz der Wiener Hofkanzlei und damit in heute österreichischen Staatsbesitz.<br><br>Krug aus dem Goldschatz von Nagyszentmiklós Gold 21 Karat, Kupferlegierung mit Goldummantelung 1. Hälfte 8. Jh.<br><br>© Kunsthistorisches Museum, Wien<br><br>Verwendung nur im Rahmen der Berichterstattung zur Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2012.<br>Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten (HdBG, Pf 101751, 86007 Augsburg)
Krug aus dem Goldschatz von Nagyszentmiklós

Abtsstab des heiligen Godehard<br><br>Abtsstab des heiligen Godehard, des ersten heilig gesprochenen Altbayers, der zu Lebzeiten Abt der Benediktinerabtei Niederaltaich und Bischof von Hildesheim war<br><br>Godehard (960/961-1038) war ab 996/997 Abt der Benediktinerabtei Niederaltaich und seit 1022 Bischof von Hildesheim, wo sich auch seine Grabstätte befindet. Godehard war vehementer Verfechter der Klosterreform nach Gorzer Vorbild, die ein strenges Leben nach der Benediktsregel forderte. Überdies betonte diese Reform zwar die Eigenständigkeit der Klöster gegenüber dem Landesherrn und der Diözese, stellte aber nicht die Einflussnahme des Königs auf die Abtwahlen der Reichsklöster infrage. Kaiser Heinrich II. (973-1024) setzte Godehard als Leiter verschiedener reformbedürftiger Klöster ein, darunter die älteste bayerische Benediktinerabtei Tegernsee. Auch im Stift Kremsmünster, einer Gründung Tassilos III., soll Godehard von 1007 bis 1013 gewirkt haben. Papst Innozenz II. (1130-1143) sprach Godehard am 29. Oktober 1131 heilig. Der Stab des heiligen Godehard wird im Kloster Niederaltaich als Reliquie verwahrt.<br><br>Abtsstab des heiligen Godehard<br>Krümme: Walrosszahn Bamberg (?) um 1020<br><br>©  Benediktinerkloster Niederaltaich<br><br>Verwendung nur im Rahmen der Berichterstattung zur Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2012.<br>Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten (HdBG, Pf 101751, 86007 Augsburg)
Abtsstab des heiligen Godehard