Der Wirkteppich ist Teil
der zweiteiligen Teppichfolge zu Ottheinrichs
Pilgerfahrt ins Hl. Land , dessen Gegenstück sich im
Bayerischen Nationalmuseum befindet. 1541 ließ Pfalzgraf
Ottheinrich seine 1521 unternommene Pilgerreise zu den
Stätten des Hl. Landes in diesen zwei monumentalen
Bildteppichen festhalten. Den Entwurf fertigte der Maler
Mathis Gerung, gewirkt wurden die Teppiche in dem
Tapisserienatelier, das Ottheinrich 1540-44 in seiner
Residenzstadt Neuburg unter Leitung des flämischen
Wirkers Christian de Roy unterhielt. In vielen
kleinfigurigen, liebevoll im Detail geschilderten und
mit Inschriften bezeichneten Szenen wird die Lebens- und
Leidensgeschichte Christi simultan mit der Pilgerreise
Ottheinrichs erzählt. Die Szenen sind in eine weite
Panoramalandschaft eingebettet, die sich über beide
Teppiche fortsetzt. Während der Teppich des Bayerischen
Nationalmuseums als chronologisch früherer die Ankunft
der Pilger in Jerusalem zusammen mit der Passion Christi
darstellt, zeigt dieser Teppich die Lebensgeschichte
Christi von der Geburt bis zur Passion, an deren Stätten
der Pilgerzug Ottheinrichs vorbeizieht. Im Vordergrund
ist in größerem Maßstab die tumultartige Abreise der
Pilger mit dem Schiff aus Jaffa nach einem Angriff durch
die Türken dargestellt. Über dieses Ereignis berichtet
Ottheinrich in seinem Tagebuch.
Titel:
Die Abfahrt aus
Jaffa
Teppichfolge:
Ottheinrichs
Pilgerfahrt ins Heilige Land, 2-teilig