Wanderausstellung 2010 bis
2016
„Wiederaufbau und Wirtschaftswunder“ zählt zu den erfolgreichsten
Bayerischen Landesausstellungen: über 365 000 Besucher – davon 35
000 Schüler im Klassenverband – kamen im Jahr 2009 in die Würzburger
Residenz, um sich von der Nachkriegszeit bis in die
„Wirtschaftswunderzeit“ der 1950er-Jahre versetzen zu lassen. Von
2010 bis 2016 tourte dann eine verkleinerte Version als
Wanderausstellung durch Bayern. Die Website bietet in den Menüs
„Themen“ und „WAB-Atlas“ weiterhin Materialien an, die im Zuge der
Recherchen zum Thema „Wiederaufbau und Wirtschaftswunder“ erarbeitet
wurden.
Von Trümmernot bis Petticoat
Von Trümmerfrauen und Care-Paket bis Nierentisch und Petticoat – die
Zeit von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder weckt viele
Erinnerungen. Diese Epoche nach 1945 prägt Bayern bis heute. Das
gilt für Lebensstil und Jugendkultur ebenso wie für die Architektur
von Kaufhäusern, Kinos und Kirchen. Die Wanderausstellung
„Wiederaufbau und Wirtschaftswunder“ macht diese Zeit des Aufbruchs
wieder lebendig: von den Entbehrungen der Nachkriegszeit bis zum
neuen Wohlstand der fünfziger Jahre, von der Politik bis zur
Alltagskultur.
Krieg und Zerstörung
1945 lagen viele Städte in Bayern in Trümmern: München glich nach
über 60 Bombenangriffen einer Schutthalde, die Nürnberger Innenstadt
war zerstört, Würzburg war völlig ausgebrannt.
Leben in Trümmern
Als im Mai 1945 Frieden einkehrte, zeigte sich erst das ganze Ausmaß
der Kriegsfolgen: Zahllose Familien waren zerrissen, Hunderttausende
waren ohne Obdach, Millionen hungerten oder waren auf der Flucht.
Not prägte den Alltag. Und dennoch fanden viele Menschen kreative
Auswege aus dem Mangel der Nachkriegszeit. Improvisation war das
Gebot der Stunde. Schwarzmarkt und Tauschgeschäfte florierten.
Wiederaufbau
Wie sollten die zerstörten Städte wiederaufgebaut werden: original
rekonstruiert, ganz modern – oder eine Mischung aus beidem? In
Bayern entschied man sich fast immer für den Mittelweg. Bedeutende
Gebäude wie die Würzburger Residenz wurden rekonstruiert, man
errichtete aber auch zahlreiche Gebäude im modernen Stil: Glas und
Stahl lassen sie leicht und transparent erscheinen – ein Symbol für
die neue Zeit.
Wirtschaftswunder
Dass bereits wenige Jahre nach Kriegsende die westdeutsche
Wirtschaft wieder boomte, erschien wie ein Wunder. Durch dieses
„Wirtschaftswunder“ fühl ten sich viele Menschen zum ersten Mal in
ihrem Leben materiell abgesichert. Doch brachten die fünfziger Jahre
auch ungewollten Wandel und Unsicherheit: Bauern mussten
beispielsweise ihre Höfe aufgeben und sich neue Arbeit in Fabriken
oder im Baugewerbe suchen.
Alltag der Fünfzigerjahre
Für viele Menschen veränderte sich der Alltag in den fünfziger
Jahren von Grund auf. Die Dynamik dieser Zeit war unübersehbar:
Hausfrauen hatten elektrische Helfer wie die Waschmaschine zur Hand
und brachten Exotisches wie den Hawaii-Toast auf den Tisch, während
im Wohnzimmer der Fernseher lief und vor der Haustür das Auto
parkte, mit dem man in den Urlaub nach Italien fuhr.
„Geschichte frei Haus“
Zur Wanderausstellung „Wiederaufbau und Wirtschaftswunder“ stellt
das Haus der Bayerischen Geschichte für Schulen auch eine
Tafelausstellung im Rahmen des Projekts „Geschichte frei Haus“
bereit. Informationen zu „Geschichte frei Haus“ finden Sie
hier.
Stationen und Termine:
München (Landtag): 7.7.2010 bis 25.7.2010
Bayreuth: 26.11.2010 bis 23.1.2011
Coburg: 18.2.2011 bis 25.3.2011
Nürnberg: 15.4.2011 bis 29.5.2011
Regensburg: 10.6.2011 bis 17.7.2011
Landshut: 5.8.2011 bis 4.9.2011
München (OBB): 16.9.2011 bis 28.10.2011
Augsburg (tim): 9.3.2012 bis 17.6.2012
Fürth: 27.6.2012 bis 19.8.2012
Weiden: 14.9.2012 bis 28.10.2012
Kaufbeuren-Neugablonz: 23.11.2012 bis 24.2.2013
Dachau: 8.3.2013 bis 15.9.2013
Straubing: 14.3.2014 bis 31.8.2014
Amberg: 24.4.2015 bis 25.10.2015
Lindenberg i. Allgäu: 29.10.2015 bis 3.4.2016