Hans Süß von Kulmbach
Hans Süß von Kulmbach, dessen Bilder sich durch eine feine Farbkultur auszeichnen,
schuf in erster Linie Altargemälde und Porträts. Bedeutend ist er auch als Entwerfer
für Glasgemälde. In seinem Werk finden sich Einflüsse von Albrecht Dürer, Jacopo
de’ Barbari und der „Donauschule“.
Die Quellenlage zum Leben des wohl aus Kulmbach stammenden Malers Hans Süß ist dürftig.
Kulmbachs Zeitgenosse Johann Neudörfer teilte in seinen 1547 erschienenen „Nachrichten
von Nürnberger Künstlern und Werkleuten“ mit, dass dieser bei Jacopo de’ Barbari
gelernt habe. Der Venezianer war zwischen 1500 und 1503 in Nürnberg tätig. Joachim
von Sandrat bezeichnete Kulmbach dagegen 1675 als Lieblingsschüler von Albrecht
Dürer. In seinem Werk vereint Kulmbach die Einflüsse beider Künstler. Als Maler
wird er erstmals mit dem Nikolausaltar für St. Lorenz in Nürnberg fassbar, der um
1507/08 entstand. Obwohl jünger als Dürer, führte Hans Süß die Tradition der Werkstätten
für Flügelaltäre fort. Erst am 15. März 1511 erwarb Kulmbach das Nürnberger Bürgerrecht.
Seit dieser Zeit signierte er seine Werke mit dem aus den ligierten Buchstaben H
und K bestehenden Monogramm. Eventuell steht der Erwerb des Bürgerrechts im Zusammenhang
mit den großen Aufträgen für Krakau, denn damit war es ihm möglich den Rechtsschutz
der Stadt Nürnberg in Anspruch zu nehmen. 1511 und 1514/16 arbeitete der gefragte
Künstler für Auftraggeber aus der eng mit Nürnberg verbundenen polnischen Handelsmetropole.
Wahrscheinlich hielt sich Kulmbach während seiner Arbeiten für Krakau kurzfristig
dort auf.
Hans Süß von Kulmbach schuf in der Mehrzahl Altargemälde und Porträts. Unter den
Bildern religiösen Inhalts ragt das 1513 entstandene Gedächtnisbild für Propst Lorenz
Tucher in St. Sebald (Nürnberg) hervor, für das Dürer Vorzeichnungen angefertigt
hat. Kulmbachs Porträts zeichnen sich vor allem durch kultivierte Farbigkeit aus.
Daneben lieferte er Entwürfe für monumentale Glasgemälde, so etwa für das Markgrafenfenster
in St. Sebald, und Kabinettscheiben. Von seinen Wandmalereien ist nichts erhalten.
Umstritten ist seine Tätigkeit als Buchillustrator.