Christoph Schwarz (Kopie nach)
Der Münchner Stadt- und Hofmaler Christoph Schwarz, der unter dem Eindruck der venezianischen
Malerei stand, schuf vor allem Altarbilder. Daneben widmete er sich auch der Porträt-
und Fassadenmalerei.
Der als Sohn des Goldschmieds Conrad Schwarz in München geborene Christoph Schwarz
kam 1560 zu Johann Melchior Bocksberger in die Lehre, der als Fassadenmaler einen
guten Ruf hatte. Um 1566 ging Schwarz auf die Wanderschaft. Nach seiner Rückkehr
nach München im Februar 1568 arbeitete er zusammen mit den beiden Hofmalern Hans
Mielich (Muelich) und Hans Ostendorfer II an den Festdekorationen für die Hochzeit
des späteren bayerischen Herzogs Wilhelm V. mit Renata von Lothringen. Im Herbst
1569 erwarb er die Meisterwürde und das Bürgerrecht in München. Zwischen 1570 und
1573 hielt er sich in Italien, vor allem in Venedig auf, wo er sich dem aus Amsterdam
stammenden Maler Lambert Sustris anschloss. In dem leuchtenden Kolorit seiner Bilder
führte Schwarz die malerische Tradition Venedigs fort. 1573 wurde Christoph Schwarz
Stadtmaler in München und schon ein Jahr später Hofmaler unter Herzog Albrecht V.
Damals dürfte er auch geheiratet haben. Zunächst führte er hauptsächlich bürgerliche
Aufträge aus, darunter verloren gegangene Fassadenbemalungen in München und Porträts.
Nach dem Regierungsantritt von Herzog Wilhelm V. im Jahr 1579 widmete sich Schwarz
im Rahmen der nun in Bayern einsetzenden Gegenreformation nur noch religiösen Themen.
1585 arbeitete er in Augsburg, später auch für Kaiser Rudolf II., dessen Versuch,
den Maler für seinen Hof in Prag abzuwerben, auf die entschiedene Ablehnung des
bayerischen Herzogs stieß. In seinen letzten Lebensjahren übernahm der offensichtlich
in Folge seiner Trunksucht erkrankte Schwarz keine Hofarbeiten mehr.