Leonhard Beck
Der Augsburger Maler und Holzschnittzeichner Leonhard Beck gehörte zum Kreis der
für Kaiser Maximilian I. tätigen Künstler, an dessen Buch- und Illustrationsprojekten
er in großem Umfang beteiligt war. Neben nicht erhalten gebliebenen Wandmalereien
schuf Beck auch einige Tafelbilder, die ihm aufgrund seiner Holzschnittillustrationen
zugeschrieben werden.
Leonhard Beck war vermutlich der Sohn des in Augsburg tätigen Buchmalers Georg Beck,
bei dem er auch seinen ersten Unterricht erhalten haben dürfte. Die urkundliche
Erwähnung Becks als Zeuge in einer 1501 ausgestellten Frankfurter Gerichtsurkunde
spricht für seine Mitarbeit an der Ausführung des Hochaltars der dortigen Dominikanerkirche
1500/01 durch Hans Holbein d.Ä., dessen Werkstatt Beck vermutlich schon davor angehört
hatte. 1503 erwarb Leonhard Beck das Meisterrecht in Augsburg, wo er 1505 Dorothea
Lang heiratete und eine Werkstatt unterhielt. Durch die Heirat mit Becks Tochter
Barbara erhielt Christoph Amberger 1530 die Augsburger Malergerechtigkeit. Aufgrund
seines Rufs als Illustrator wurde Beck von Kaiser Maximilian I. zu dessen großen
Buch- und Illustrationsunternehmen zugezogen. Neben Hans Burgkmair d.Ä., Hans Schäufelein
und anderen war er am „Theuerdank“, am „Weißkunig“ und am „Triumphzug“ beteiligt.
Auch zu den „Heiligen der Sipp-, Mag- und Schwägerschaft des Hauses Habsburg“ steuerte
er in großem Umfang Risse für die Holzschnitte bei. Urkundliche Nachrichten belegen,
dass er mehrfach größere städtische Aufträge ausführte. Die für ihn urkundlich bezeugten
Wandmalereien haben sich nicht erhalten.
Ausgehend von den wenigen gesicherten Holzschnittillustrationen konnten Leonhard
Beck über 300 Holzschnitte zugeschrieben werden. Auf der Grundlage seines umfangreichen
grafischen Werks werden ihm auch einige Gemälde zuerkannt, wobei seine Tätigkeit
als Porträtmaler weitgehend fraglich bleibt. Als malerisches Hauptwerk gilt der
„Drachenkampf des hl. Georg“ (Wien, Kunsthistorisches Museum). Der heute bekannte
Teil seines Werks ist stark von Hans Burgkmair d.Ä. beeinflusst