An dieser Stelle der Lex Baiuvariorum ist festgelegt, daß der bayerische Stammesherzog immer dem Geschlecht der Agilolfinger entstammen muß. Ingolstädter Handschrift.
(Universitätsbibliothek München)

[Tit. III] DE GENELOGIIS ET EORUM CONPOSITIONE
I. De genelogia, qui vocantur Huosi Trozza Fagana Hahiligga Anniona: isti sunt quasi primi post Agilolvingas, qui sunt de generi ducali; illis enim duplam honorem concedamus et sic duplam conpositionem accipiant. Agilolvinga vero usque ad ducem in quadruplum conponat, quia summi principes sunt inter vos. Dux vero, qui praeest in populo, ille semper de genere Agilolvingarum fuit et debet esse, quia sic reges antecessores nostri concesserunt eis, qui de genere illorum fidelis rei erat et prudens, ipsum constituebat ducem ad regendum populum illum.

[Tit. III] VON DEN GESCHLECHTERN UND IHRER BUSSE
1. Von den Geschlechtern, die genannt werden Huosi, Trozza, Fagana, Hahiligga, Anniona. Diese sind sozusagen die vornehmsten nach den Agilolfingern, welch letztere von herzoglichem Geschlecht sind. Jenen nämlich gewähren wir doppelte Ehre, und so sollen sie auch doppelte Buße empfangen. Die Agilolfinger aber sollen bis zum Herzog hin vierfach gebüßt werden, weil sie die höchsten Fürsten unter euch sind. Der Herzog aber, der dem Volke vorsteht, er war immerdar aus dem Geschlecht der Agilolfinger und soll es sein. Denn so haben es die Könige, unsere Vorfahren, jenen zugestanden, als sie denjenigen aus ihrem Geschlecht, der dem Könige treu und der klug war, zum Herzog einsetzten, jenes Volk zu regieren.

(Transkription und Übersetzung nach K. Beyerle, Lex Baiuvariorum, München 1926, S. 68)