Jüdische Friedhöfe
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Über dem Eingangstor zum
jüdischen Friedhof von Illereichen-Altenstadt im Schwäbischen
erinnert die hebräische Inschrift: „Den Geborenen zum Sterben –
den Toten zum Leben“ an einen Spruch, der an vielen christlichen
Friedhöfen und Beinhäusern in Europa anzutreffen ist: „Wir
waren, was ihr seid, ihr werdet sein, was wir sind.“ Der Mensch
lebt auf den Tod hin, der neues Leben bringt. Die Toten sind
nicht wirklich fort, sie bleiben anwesend – in der Erinnerung,
in der Inschrift der Grabsteine, an einem Platz, der durch die
Unverbrüchlichkeit der Ewigkeit zur Heimat wird, ein Ort, auf
dem die Familienmitglieder und die Verwandten begraben sind, ein
„Guter Ort“.
Dieses Internetportal entstand im Rahmen des von Christoph
Daxelmüller verfassten Heftes „Der gute Ort. Jüdische Friedhöfe
in Bayern“, das als
Heft 39 in der vom Haus der Bayerischen Geschichte
herausgegebenen Reihe „Hefte zur Bayerischen Geschichte und
Kultur“ im Juli 2009 erschienen ist. Für die Texteinträge zu den
einzelnen Friedhöfen zeichnet Christoph Daxelmüller
verantwortlich.
Diese Dokumentation stellt den Versuch dar, alle jüdischen
Friedhöfe in Bayern zu erfassen. Mithilfe der Kartenfunktion ist
es möglich, sich individuelle Besuchstouren zusammenzustellen.
In gedruckter Form liegt als Bd. 35/2008 in den „Bayerischen
Blättern für Volkskunde“ zudem ein Exkursionsführer vor, der
alle jüdischen Friedhöfe in Bayern jeweils in einem Kurzporträt
im Hinblick auf Lage, Geschichte und Besonderheiten
charakterisiert – ein Angebot, in der näheren und weiteren
Umgebung nach den Spuren jüdischen Lebens und Sterbens zu
forschen und damit auch ein Stück der eigenen Geschichte
wiederzuentdecken. Wir würden uns freuen, wenn wir damit eine
Anregung zum Besuch jüdischer Friedhöfe geben könnten. Bitte
informieren Sie sich vorab über Besuchsmöglichkeiten, Führungen,
Öffnungszeiten. Adressen und ggf. Ansprechpartner finden Sie in
den jeweiligen Orten oder auch auf der Seite der
Alemannia Judaica.
Unser besonderer Dank
gilt den vielen Personen, die uns mit Rat und Tat, mit
Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft bei diesem Projekt
unterstützen!
Die Grabsteine auf den jüdischen Friedhöfen sind – je nach
Beschaffenheit des Steinmaterials und auch durch zunehmende
Umweltbelastung – vom Verfall bedroht. Für die fotografische
Dokumentation gilt unser Dank Cordula Kappner, Heidi
Flachsenberger, Walter Hörnig, Gerd Brander und insbesondere
Israel Schwierz, die großzügig ihre Fotobestände zur Verfügung
stellten.
Auf unserer Website finden Sie auch die von Israel Schwierz
erarbeitete Dokumentation
„Fürs Vaterland starben…“ , die die Namen der
jüdischen Soldaten des Ersten Weltkriegs auf Denkmälern und
Gedenktafeln erfasst.