Die Heilige Lanze
Ein Engel reicht Heinrich II. die Heilige Lanze.
Die Heilige Lanze kam im Jahr 926 als Geschenk des burgundischen Königs an König Heinrich I., den Urgroßvater von Heinrich II. Mit dieser Lanze soll der römische Legionär Longinus dem gekreuzigten Jesus die Seite geöffnet haben. Spätestens seit Kaiser Otto III. war sie ein zentraler Bestandteil des königlichen Reliquienschatzes. Heinrich zwang 1002 den Kölner Erzbischof ihm die Insignie auszuliefern und konnte dadurch seinen Anspruch auf das Königtum entscheidend festigen.
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In der Miniatur ist die Spitze der Lanze mit einer Hülle bedeckt, die oben ein Kreuz trägt.
Der Schaft treibt Knospen. Damit wird Heinrich bildlich in die Tradition von Moses gestellt. Dieser sollte den Stab Aarons, der Knospen und Blüten trieb, bei der Bundeslade aufbewahren.
Die Heilige Lanze ist in dieser Buchmalerei erstmals im Zusammenhang mit einer Königskrönung abgebildet.
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