Attentat auf Bismarck

Schützenscheibe
Frauenaurach, 1874
Öl/Holz, Ø 66
Schützengesellschaft Frauenaurach e.V.

Als "Reichsgründer" genoss Bismarck auch in Bayern zunehmende Popularität, die jedoch im Kulturkampf, der Auseinandersetzung zwischen dem preußischen Staat und der katholischen Kirche 1871 - 87, stark zurückging.

 

Attentat auf Bismarck


Bismarck besuchte regelmäßig den Kurort Bad Kissingen.

Dort wurde er am 13. Juli 1874 Opfer eines Attentats durch den Böttchergesellen Eduard Kullmann.

Spätestens ab 1871 war Bismarck, der vor 1866 in der Presse als gefährlicher Kriegstreiber dargestellt worden war, auch in Bayern als "der Reichsgründer" zunehmend populärer.

Das Attentat auf Bismarck illustrierten die Zeitungen mit zahlreichen Holzstichen, die den Schützenscheibenmalern als Vorlagen dienten, oder sie – wie durch eine Schützenscheibe der Emskirchner Schützengesellschaft belegt ist – zu eigenen Bildfindungen, oft in naivem Malstil, anregten.

Ein Detail der Frauenauracher Schützenscheibe weist auf die 1874 erst acht Jahre zurückliegende militärische Auseinandersetzung bayerischer und preußischer Truppen während des Deutschen Bundeskrieges 1866 in Kissingen hin: Auf der Hausmauer hinter der Kutsche ist die Jahreszahl 1866 zu erkennen. Zur Erinnerung an den Krieg waren in vielen Orten Frankens Geschossteile und Kanonenkugeln in die Wände der Häuser eingemauert worden.