Kurfürst Max IV. Joseph (1756 bis 1825)

Moritz Kellerhoven (1758–1830)
München 1800
Öl/Leinwand, 87 x 71
Museen der Stadt Regensburg (HV 1327)

Im Schutz der preußischen Neutralität bereitete sich Pfalzgraf Max Joseph ab 1796 in Ansbach auf die Regierungsübernahme in Bayern vor.

 

 

  Kurfürst Max IV. Joseph


 

Das Porträt zeigt Kurfürst Max IV. Joseph in dunkelblauer bayerischer Uniform mit den Zeichen des Hubertus- und des Georgsordens. Da seine Mutter in Ungnade gefallen war, wuchs der am 27. Mai 1756 als zweiter Sohn des Pfalzgrafen Friedrich Michael von Zweibrücken und der Maria Franziska Dorothea von Sulzbach geborene Max Joseph am Hof seines Onkels Christian in Zweibrücken auf.

Nach dem Tod seines Bruders Karl August 1795 wurde Max Joseph Herzog von Zweibrücken und damit potentieller Erbe der wittelsbachischen Besitzungen, falls Kurfürst Karl Theodor ohne legitimen Erben sterben sollte.

Der Herzog, den der Münchner Maler Moritz Kellerhoven hier ein Jahr nach der Regierungsübernahme in Bayern, 1799, porträtierte, verfügte über politischen Instinkt, galt als aufgeschlossen, kontaktfreudig und verständnisvoll. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Karl Theodor akzeptierte er den Rat seiner Minister.

1793 musste Max Joseph das von französischen Revolutionstruppen besetzte Zweibrücken verlassen; er fand zunächst in Mannheim, dann im Juli 1796 in dem seit 1792 zu Preußen gehörigen und dank des Basler Friedens neutralen Ansbach Zuflucht.

Hier bereitete sich der "Herzog ohne Land" auf die Regierungsübernahme in Bayern vor. Maximilian Graf Montgelas wurde in dieser Zeit zu seinem wichtigsten Berater; er legte ihm mit dem "Ansbacher Mémoire" und weiteren Dossiers ein umfangreiches Reformprogramm für Bayern vor.