Über der heute noch gut
erhaltenen Wappengruppe sind reliefartige Konstruktionen zu erkennen. Hier
befanden sich einst zusammengesetzte quaderförmige Einzelplatten mit
Relieffiguren als Sinnbilder für solche bayerischen Ordensstiftungen, die
eine mit der bayerischen Geschichte und Staatsidee verbundene Symbolik verkörperten: |
Der HUBERTUSORDEN über dem
Wappen für Bayern wurde bereits 1444 gestiftet. Anhand der Statuten dieses
höchsten bayerischen Ordens werden die Prinzipien weltlicher Stiftungen
deutlich: adlige Geburt, Bindung an den Landesherrn und Verdienste um das
Herrscherhaus.
Der 1693 gestiftete VERDIENSTORDEN VOM HL. MICHAEL, über dem
Wappen der Pfalzgrafschaft bei Rhein, wurde nur an einen engen Kreis adliger
Katholiken verliehen und vertrat noch starke religiöse Zielsetzungen. Die
vier Haupttugenden dieses Ordens waren Frömmigkeit, Beharrlichkeit, Stärke
und Treue.
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Oberhalb des Wappens von Franken
befand sich das Symbol des bayerischen HAUSRITTERORDENS VOM HL. GEORG. Dieser
1729 gestiftete, ausschließlich dem katholischen Adel vorbehaltene Orden
sah in seinen Satzungen die religiösen Pflichten und die Verbreitung des
katholischen Glaubens als seine Hauptziele an.
Über dem Wappen von Schwaben befand sich der 1806 gestiftete
MILITÄR-MAX-JOSEPH-ORDEN, das erste militärische Ehrenzeichen des
jungen Köngreiches Bayerns. Dieser Tapferkeitsorden wurde dem Zeitgeist
entsprechend nicht mehr unter das Patronat eines Heiligen gestellt.
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(15) Hubertusorden - gestiftet
1444 * |
(16) Verdienstorden vom Hl. Michael
- gestiftet 1693 *
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(17) Hausritterorden vom Hl. Georg
- gestiftet 1729 * |
(18) Militär-Max-Joseph-Orden
- gestiftet 1806 * |
Carl de Bouche integrierte damals
die Wappen der Ritter des Max-Joseph-Ordens als Farbverglasung in die sieben großen
Fenster im Haupttreppenhaus. Ein großer Teil dieser Glasmalerei ist noch
im Armeemuseum in Ingolstadt zu sehen. |