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Reistenhausen |
(Gemeinde Collenberg, Lkr. Miltenberg, Regierungsbezirk Unterfranken) |
Fotodokumentation „Steinerne Zeugnisse“:
Israel Schwierz hat uns großzügigerweise die Originalfotografien zu seiner 1988 erschienenen Dokumentation „Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern“ überlassen. Dafür gilt ihm unser großer Dank. Diese Fotografien stellen gerade im Hinblick auf die in vielen Fällen in den letzten 25 Jahren sehr rasch fortgeschrittene Verwitterung der Grabsteine eine wertvolle Quelle dar. |
Lage: Sehr steiler Hang ca. 1 km nordwestlich von Reistenhausen auf einer Waldanh�he. |
Größe: 5170 qm; massive Steinmauer mit einem einzigen Eisengittertor. |
Alter: 16. Jahrhundert. |
Einzugsbereich: Einem Grundbucheintrag von 1900 zufolge waren die Jüdischen Gemeinden Eschau, Fechenbach, Freudenberg, Klingenberg, R�llbach, Sommerau und W�rth zu je einem siebtel Anteil Eigent�mer des Friedhofs. Neben diesen Gemeinden aber beerdigten auch Juden aus anderen Ortschaften ihre Toten in Reistenhausen. Federführend verwaltete die Jüdischen Gemeinde Fechenbach den Friedhof. |
Beerdigungen: Im westlichen Teil befinden sich die jüngeren, im östlichen Teil die älteren Gräber mit teils sehr schönen Grabsteinen. |
Besonderheiten: Die Bev�lkerung nannte den Friedhof „Juddekaiphes“ (aus jiddisch: kejwer „Grab“). Die Jüdische Gemeinde in Reistenhausen existierte nur bis 1826. |
Fotodokumentation:
Die Fotografien
aus einem Zyklus von rund 70 Bildern entstanden für die
Ausstellung „Zeitzeugen: Jüdische Friedhöfe“, die vom
19. September bis zum 3. November 2013 im
Museum der Stadt Miltenberg gezeigt wird. Die von
Walter H�rnig und Gerd Brander in unterschiedlichen
Techniken (Farbaufnahmen in digitaler Technik und
monochrome Fotografien im analogen Mittel- und
Gro�format) – angefertigten Bilder zielen weniger auf
das Dokumentarische als vielmehr auf das �sthetische,
Atmosph�rische des jüdischen „stillen Orts“. Sie wollen
den Betrachter in eine weithin unbekannte spirituelle,
kontemplative Welt entführen und etwas von den vielfach
vergessenen, in ihrer Unber�hrtheit tief beeindruckenden
Formen und Strukturen der jüdischen Friedhöfe
vermitteln. Ab August 2013 ist zudem ein Bildkalender im
Buchhandel erhältlich, im Herbst 2013 erscheint ein
eBook. Weitere Informationen:
www.zeitspuren.info/jüdische-friedh�fe. Die Fotografien unterliegen dem Urheberrecht, jegliche Nutzung ist genehmigungspflichtig. |
Literatur: Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens, S. 105; Träger, Michael: Jüdische Friedhöfe in Bayern (20) [Neumarkt, Karbach, Laudenbach, Reistenhausen]. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern 13, Nr. 77 (September 1998), S. 29-31, hier S. 31. Werner, Constanze (Bearb.): KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten in Bayern. „Wenn das neue Geschlecht erkennt, was das alte verschuldet …", Regensburg 2011 [allgemein zum Thema sowie Dokumentation der in der Zuständigkeit der Bayerischen Schlösserverwaltung stehenden KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten] > vollständig zitierte Buchtitel finden Sie hier |