für die Wanderausstellung: 8 Stunden sind kein Tag - Geschichte der Gewerkschaften in Bayern |
Hinweis Die "Lehrer-Info" gibt den Text des "Didaktischen
Heftes", das vom Haus der Bayerischen Geschichte an Lehrkräfte zur
Vorbereitung des Ausstellungsbesuchs mit Schulklassen verteilt wird, in
Internet-Form (HTML-Seiten) wieder. Damit die Dateien (Ladezeit!) nicht zu groß
werden, wurde der Text auf zwei Unterdateien verteilt. Die Abbildungshinweise im
Text beziehen sich auf den Katalog. Verfasserin des Didaktischen Heftes: Elisabeth Jüngling Umsetzung ins Internet: Rudolf Misera |
Ausstellungsorte und Daten | |
29.4. - 29.6.1997 | München, Vestibül der Bayerischen Staatskanzlei |
8.7. - 3.8.1997 | Weiden, Ausstellungsfoyer im Neuen Rathaus |
9.9. - 31.10.1997 | Nürnberg, Norishalle |
3.11. - 28.11.1997 | Bayreuth, Halle im Neuen Rathaus |
5.1. - 1.2.1998 | Nördlingen, Schneidt-Haus (Stadtbibliothek) |
6.2. - 8.3.1998 | Landshut, Rathaus Untergeschoß |
12.3. - 26.4.1998 | Ansbach, Karlshalle |
29.4. - 14.6.1998 | Augsburg, Rathaushalle Unteres Flez |
19.6. - 26.7.1998 | Schweinfurt, Halle des Alten Rathauses |
29.7. - 6.9.1998 | Kronach, Markthalle im Alten Rathaus |
10.9. - 11.10.1998 | Kolbermoor, Mareissaal |
15.10. - 15.11.1998 | Ingolstadt, Exerzierhaus |
20.11. - 20.12.1998 | Kaufbeuren, Stadtsaal |
10.1. - 14.02.1999 | Regensburg, Salzstadel |
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Allgemeine Hinweise | |
Anmeldung für
Klassenbesuche und Führungen: Haus der Bayerischen Geschichte - Tel. 0821/3295-113/-112/-123 oder: DGB-Bildungswerk - Tel. 089/54330-101-/103 | |
Preise
Eintritt: frei Führungen: Gruppen 40.- DM, Erwachsene 3.- DM, Schüler 2.- DM, begleitende Lehrer frei Katalog: 20.- DM Computer-Spiel "Super-Toni" auf CD-ROM 29.- DM Videofilm des BR, mit Zeitzeugen, 24,95 DM | |
Informationen und Auskünfte | |
Haus der Bayerischen Geschichte
Postfach 10 17 51, 86007 Augsburg Tel. 0821/3295-123, -112, -113 Fax 0821/3295-220 E-Mail: 082132950@t-online.de |
DGB Landesbezirk Bayern
Schwanthalerstr. 64, 80336 München Tel. 089/54330-240 Fax: 089/54330-241 und bei den jeweiligen DGB-Kreisen |
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Zum Thema der Ausstellung "8 Stunden sind kein Tag" | |
Der Titel einer WDR Fernsehproduktion von Rainer Werner Fassbinder über das Alltagsleben im Arbeiter- und Angestelltenmilieu verweist auf die Idealvorstellung einer Tagesplanung - acht Stunden Arbeit, acht Stunden Erholung und Bildung, acht Stunden Ruhe - , wie sie sich Arbeiterinnen und Arbeiter in der Frühzeit ihrer Organisierung erträumten (vgl. Kat.Nr.4.4.). Der Achtstundenstag, 1918 mit der Revolution Wirklichkeit geworden, war seit 1889 erklärtes Ziel der Gewerkschaften und ist ein Teil des Kampfes um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, seit es Gewerkschaften als organisierte Interessenvertretung der Arbeiterschaft gibt. Die Geschichte der Gewerkschaften in Bayern von ihren Anfängen bis heute, ihre Kämpfe, Erfolge und Misserfolge in ihrer gesamtgesellschaftlichen Bedeutung aufzuzeigen, ist Zweck der Ausstellung. Dabei wird der Weg der Gewerkschaften durch die verschiedenen politischen Systeme - Monarchie, Weimarer Republik, NS-Diktatur, amerikanische Besatzungszone, Bayern als Land der Bundesrepublik Deutschland - verfolgt. In dieser über hundertjährigen Geschichte ändern die Gewerkschaften in Bayern ihre Organisationsstrukturen, entwickeln sie unterschiedliche Kampfformen in der Auseinandersetzung mit den Arbeitgebern, gewinnen sie in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Schon seit der Jahrhundertwende unterstützten bayerische Regierungen die aufstrebenden Gewerkschaften in Arbeitskonflikten durch staatliche Vermittlungsbemühungen und die Propagierung von Tarifverträgen. Als die Gewerkschaften entstanden, waren sie nach politischen Richtungen gespalten und sozialdemokratisch - als "freie Gewerkschaften"- , bürgerlich-liberal - als "Hirsch-Dunckersche Gewerkvereine"- und christlich - als "christliche Gewerkschaften"- ausgerichtet. Die "freien Gewerkschaften" entwickelten sich zur stärksten Richtung. Das NS-Regime zerschlug 1933 die Gewerkschaften und 1945 führte die Erfahrung der gemeinsamen Verfolgung zur Bildung einer von parteipolitischen Richtungen unabhängigen Einheitsgewerkschaft. 1947 wurde zunächst der bayerische Gewerkschaftsbund gegründet, der 1949 im Deutschen Gewerkschaftsbund aufging. Im Rahmen der Tarifautonomie bestimmen Gewerkschaften heute über die mit den Arbeitgebern ausgehandelten Tarifverträge über wesentliche Aspekte unseres Lebens mit. Als gewählte Betriebs- und Personalräte treten sie in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst für die Interessen der Beschäftigten ein. Auch in den Sozialversicherungen sind sie durch gewählte Vertreter in den Selbstverwaltungsgremien vertreten. So sind die Gewerkschaften heute ein von Politik und unterschiedlichsten Gruppen respektierter Teil unserer Gesellschaft und mit ein Garant ihrer Stabilität. | |
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Das Thema im Unterricht | |
Die Anfänge von Arbeiterbewegung und Gewerkschaften sind unter dem Themenkreis "Industrialisierung und soziale Frage" Lernziel in den Geschichtslehrplänen aller Schularten. Aufgaben und Organisation der Gewerkschaften heute sind ferner Thema im Lernziel "Interessenwahrnehmung in Staat und Gesellschaft" in der Sozialkunde besonders der beruflichen Schulen und der Berufsschule. Da die Thematik meist im gesamtdeutschen Kontext behandelt wird, ist die Ausstellung mit ihrem Schwerpunkt auf der bayerischen Entwicklung eine sinnvolle Ergänzung. Schüler allgemeinbildender Schulen werden an ein Stück beruflicher Wirklichkeit herangeführt, Schüler beruflicher Schulen und Auszubildende erfahren, weshalb es z.B. ihnen vertraute Einrichtungen wie Jugendvertretung, Betriebsrat oder eine bestimmte Ausbildungsvergütung gibt. Die örtlichen Zusatzausstellungen vertiefen die Thematik durch spezifische Erscheinungen in der jeweiligen Region. Die Ausstellung ist nach den Themenbereichen laut Gliederung geordnet. Sie wird ergänzt durch ein Computerspiel, ein Video mit Berichten von Zeitzeugen sowie eine Tonsäule mit Arbeiterliedern. Ferner sind dreizehn Stelen im Ausstellungsraum verteilt, jede zeigt zwei Fotos mit Arbeitssituationen aus unterschiedlichen Berufsbereichen und Regionen aus der Zeit zwischen 1900 und heute. Die Figuren im Eingangsbereich sollen auf die Tätigkeit von Streikposten - erkennbar an den farbigen Westen - als "Hüter" der Solidarität hinweisen. Als Hilfe für die Vorbereitung enthält der Katalog Abbildungen und zu den rund 200 Plakaten, Postkarten, Fotos, Dokumenten und Objekten ausführliche Erläuterungen. Der Aufsatzteil bietet mit Beiträgen von anerkannten Spezialisten den vertiefenden wissenschaftlichen Hintergrund und gibt weiterführende Literaturhinweise. |
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