König Maximilian II. von Bayern (1811–1864)

Nic. Bauer, 1851
Öl/Leinwand, 161 x 120
Wasserburg a. Inn, Städtische Sammlungen

Am 20. März 1848 dankt König Ludwig I. von Bayern, wegen der Affäre mit Lola Montez auch persönlich diskreditiert, zugunsten seines Sohnes Maximilian II. ab. Seine Regierungszeit ist geprägt von dem Versuch Bayern als Sprecher einer dritten Macht in Deutschland zu etablieren.

 

Maximilian II. von Bayern


 

Das Porträt des im Gefolge der Münchner Unruhen von 1848 zur Regierung gelangten Königs (reg. 1848–1864) unterscheidet sich in programmatischer Weise von dem des Vaters: Das Szepter ist beiseite gelegt – der König übergab die Regierung seinen Ministern –, die Rechte hält stattdessen ein Schriftstück, welches auf das Reformprogramm von 1848 verweist, mit dem sich Bayern an die Spitze der deutschen Verfassungsbewegung setzte.

Ein neues Wahlgesetz, die Aufhebung der gutsherrlichen Gerichtsbarkeit, die Ablösung der Grundlasten und die Abschaffung der Zensur waren zum Teil jahrzehntelange Forderungen gewesen.

Zur gleichen Zeit rief 1849 die königliche Ablehnung der in Frankfurt beschlossenen kleindeutschen Reichsverfassung mit einem preußischen Erbkaisertum Proteste in der Pfalz, in Franken und Schwaben hervor.

In der Pfalz mussten preußische Truppen die Ruhe wiederherstellen. Die Stellung Bayerns im Deutschen Bund und später im Deutschen Reich sollte während der gesamten Regierungszeit des Königs beherrschendes Thema bleiben. Maximilian II. versuchte die Option Bayerns als dritte Kraft zwischen Österreich und Preußen aufrechtzuerhalten.

Diese Trias-Idee sah die Rolle Bayerns als Sprecher der Mittelstaaten. Im Zeichen des rapiden Machtverlustes Österreichs und des gleichzeitigen Ausbaus der preußischen Positionen im Kampf um die Hegemonie in Deutschland "war im Grunde Bayern nur noch Zuschauer" (Kraus).