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Eigentlicher Grundriss und
Abmessung der neuen ausslag an die Hoch=Fürstl. Residenz=Stadt Onoltzbach
etc.
Georg Andreas Böckl(er),
1686
Kupferstich, 42 x 30
Nürnberg, Staatsarchiv (Regierung von Mittelfranken, Plansammlung,
Abgabe 1942, Mappe XVI, Nr. 1)
Im Fürstentum Ansbach
kam die für die Ansiedlung von Hugenotten in der Residenzstadt geplante
"neue Auslage" nicht zur Ausführung.
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Auch für die Stadt Ansbach
wirkten die im Dreißigjährigen Krieg erlittenen schweren Einbußen
mindestens noch eine Generation fort. Daran änderte auch die Ansiedlung
von Glaubensflüchtlingen in den Markgraftümern nichts, handelte
es sich hierbei doch meist um Bauern, dörfliche Handwerker und ähnliche
Landleute, die sich naturgemäß mehr in den öde liegenden
Dörfern ansiedelten als in den Städten.
Für eine Ansiedlung in einer der fürstlichen Städte eher
in Frage kamen dagegen die Protestanten, die nach der Aufhebung des Edikts
von Nantes 1685 Frankreich verlassen mussten. Der Haupterwerb der nach
Franken einwandernden Hugenotten war die Textilbranche, hauptsächlich
Strumpfwirkerei. Bereits 1685 beauftragte Markgraf Johann Friedrich von
Brandenburg-Ansbach (reg. 16721686) "seinen Baumeister Georg
Andreas Böckler mit der Planung eines neuen Stadtquartiers außerhalb
der Stadtmauern" für die Hugenotten.
Das Projekt kam jedoch nicht zur Ausführung, wobei der Tod des Markgrafen
und die nachfolgende Vormundschaftsregierung wohl ebenso mitspielten wie
Bürgerneid und kirchliche Bedenken gegen die Reformierten. Einzelne
Réfugiés und deren Nachkommen lebten jedoch immer in der
Stadt, die reformierte Gemeinde Schwabach übernahm die Abhaltung
der Gottesdienste im Schloss.
Böckler hatte einen in der Tradition der Renaissancearchitektur stehenden,
zu seiner Zeit freilich schon veralteten Stadtgrundriss entworfen, dessen
Mittelpunkt der "Markt-Platz" mit dem "Marktbronn"
war. Beigegeben waren Aufrisse von drei Haustypen. Eine Kirche und sonstige
öffentliche oder herrschaftliche Gebäude waren nicht vorgesehen.
Die Anlage sollte Platz für etwa 2500 Menschen bieten, womit sich
die Einwohnerzahl Ansbachs in etwa verdoppelt hätte.
Der Entwurf Böcklers wurde in seinen Grundzügen bei der ab 1731
verwirklichten Planung Leopoldo Rettys für die "Neue Auslage"
aufgegriffen und mit der Anlage des heutigen Karlsplatzes beibehalten.
Darauf spielt vielleicht der alte handschriftliche Vermerk in dem gezeigten
Entwurf an: "1686 Martis starb Johan Friederich, ist nach Wilhelm
Friederichs [1723] tod exequirt worde(n) in tantum quantum [landesherrlich
bestätigt worden in dieser Größe]."
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