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Der Reichtum Frankens: Landeskultur und Bodenschätze
Die Wirtschaftsstruktur der beiden zollerschen Fürstentümer
war geprägt von den verfügbaren Bodenschätzen und der Beschaffenheit
des Landes. In den Gebirgsregionen des Bayreuther Territoriums herrschten
Bergbau und Textilherstellung vor. Ackerbau und Viehzucht prägten
hingegen die Ebenen und Flußniederungen im Ansbacher Gebiet. Seit
der Mitte des 17. Jahrhunderts förderten die Markgrafen die Erschließung
der landeseigenen Ressourcen und die Verarbeitung von Bodenschätzen
und Landesprodukten.
Landwirtschaft
Zur Wiederbesiedlung nach dem 30-jährigen Krieg (1618-48) kamen ca.
100 000 Protestanten aus Österreich ins Land. Agrarreformen und die
Neuzüchtung einer Viehrasse verbesserten die Nahrungsmittelproduktion.
Die wichtigste Neuerung war der feldmäßige Kartoffelanbau,
der sich von Oberfranken aus in ganz Deutschland verbreitete.
Wälder
Holz war der bedeutendste Energieträger der Fürstentümer.
Ausgedehnte Wälder lieferten den Holzbedarf für die zahlreichen
Betriebe und Manufakturen.
Bodenschätze
Seit dem Mittelalter waren Fichtelgebirge und Frankenwald bedeutende Zentren
des süddeutschen Bergbaus. Gold, Eisenerz, Kupfer und Zinn wurden
hier gefördert. Trotz intensiver Bemühungen war der Bergbau
rückläufig. Auch (Marmor)Steinbrüche, Sole- und Mineralquellen
wurden nutzbar gemacht.
Textilverarbeitung
Die kargen Böden der oberfränkischen Bergregion eigneten sich
für den Flachsanbau und die Schafhaltung. Die vom Bergbau abwandernden
Arbeitskräfte wurden in der Leinen- und Wollverarbeitung gebraucht.
Die Erzeugnisse aus heimischen Rohstoffen konnten sich aber seit im 18.
Jahrhundert gegenüber der importierten Baumwolle nur schwer behaupten.
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